2015-09-19 13:14:00

Nahost/Deutschland: Patriarch fordert weltweite Koalition gegen IS


Das Oberhaupt der griechisch-melkitisch-katholischen Kirche, Patriarch Gregoire Laham III. fordert eine weltweite Koalition zur Beendigung des Syrien-Kriegs. Laut der katholischen Presseagentur Kathpress sagte er am Freitag im Rahmen eines zweitägigen Besuchs in Deutschland, wenn die USA, Russland, Europa und alle arabischen Länder eine gemeinsame Haltung einnehmen würden, wäre der Islamische Staat (IS) in zwei Wochen zerstört. Seiner Ansicht nach gebe es den IS nicht wirklich. Er wisse nicht, wer hinter dem IS stehe. Es handele sich aber um einen Stellvertreterkrieg.

Die Christen sollten dem Patriarchen zufolge nicht das Land verlassen. Die Christen hätten in Syrien, dem „Geburtsland des Christentums“, eine „bestimmte, einmalige Rolle“. Nach Angaben des Patriarchen haben seit Kriegsbeginn rund 450.000 Christen ihre Heimat verlassen. Das Christentum in Syrien bestehe seit 2.000 Jahren, seit 1.400 Jahren lebten sie mit den Muslimen, zwar mit Krisen, aber ohne Krieg zusammen.

Das Oberhaupt der griechisch-melkitisch-katholischen Kirche ist für zwei Tage von Damaskus über Beirut nach Neckarsulm gereist. Zur Lage in Syrien sagt er, das Leben sei „normal und doch nicht normal“: Täglich schlügen rund 100 bis 200 Raketen in Damaskus ein, zugleich feierten die Christen Gottesdienste, betrieben Jugendarbeit und heirateten. In den Läden laufe Musik und man könne fast alles einkaufen.

(kap 19.09.2015 vs)








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