2015-09-16 13:29:00

Vatikan/Ö: Minister lobt päpstliche Orientierung in Umweltfragen


Alle 28 EU-Länder waren an diesem Mittwoch bei der Papstaudienz für Umweltminister vertreten, unter ihnen aus Österreich Andrä Rupprechter, Ressortchef für Landwirtschaft und Umwelt. Rupprechter hat die Enzyklika „Laudato si“ noch am Tag ihres Erscheinens im Juni gelesen, wie er im Gespräch mit Radio Vatikan sagte. Das päpstliche Lehrschreiben gebe nicht nur in Fragen des Glaubens Rückhalt, sondern auch „uns als Politikern gute Orientierungen“, so der bekennende Katholik Rupprechter.

„Ich erwarte mir schon von einem Kirchenoberhaupt, dass er auch zu politischen Fragen Stellung nimmt. Es ist bemerkenswert, dass jene, die die Kirche immer dafür kritisieren, dass sie keine Handlungsanweisungen gibt, sie dann kritisieren, wenn der Papst einmal eine politische Orientierung gibt.“

Mit „Laudato Si“ habe sich der Papst zu einem „Leader etwa in der Klimaschutzdebatte gemacht“, fuhr Rupprechter fort. Das zeige sich darin, dass Franziskus nächste Woche bei der UNO-Vollversammlung in New York die Eröffnungsrede halten werde; bei diesem Treffen sollen die Nachhaltigkeitsziele der Weltgemeinschaft bis 2030 verabschiedet werden. „Dass der Vatikan hier mit seinem Oberhaupt vertreten sein wird, ist auch ein Zeichen dafür, dass die internationale Staatengemeinschaft – Ban Ki-moon hat ihn ja eingeladen – diese Bedeutung auch wahrnimmt.“ Bei vielen habe das päpstliche Lehrschreiben „Anstoß für das Umdenken“ gegeben und andere bestätigt, die auf der Linie von Papst Franziskus ein ökologisches Maßhalten fordern.

Rupprechter stimmte der Grundaussage von „Laudato si“ zu, die reichen Länder der westlichen Hemisphäre hätten sich viel zu lange auf Kosten der armen entwickelt. „Unser Wohlstand basiert darauf, dass viele Regionen dieser Welt zum Teil ausgebeutet wurden.“ Aus dieser Situation erwachse den Politikern heute die Verpflichtung, „diese historische Verantwortung auch aufzuarbeiten und dem Rechnung zu tragen“. Zugleich sagte der österreichische Umweltminister: „Ich sehe in Laudato si eine starke Bestätigung dessen, was wir in Österreich etabliert haben – die ökosoziale Marktwirtschaft. Nämlich dass es Gleichklang geben muss zwischen Wirtschaftswachstum, sozialer Gerechtigkeit, Zusammenhalt und dem sorgsamen Umgang mit der Umwelt.“

Am Ende der Audienz hat Rupprechter dem Papst persönlich nicht nur für sein Lehrschreiben gedankt, sondern auch für Österreichs neue Bischöfe. „Das habe ich in meiner Kapazität als gläubiger Christ und Katholik getan, weil ich wirklich dankbar bin für die Bischöfe, die uns der Heilige Vater in seiner Amtszeit bisher ernannt hat, bis hin zu den jüngsten Ernennungen. Darüber freut sich die österreichische Kirche. Da bin ich als Christ dankbar.“ Für das Erzbistum Salzburg ernannte der Papst 2013 Franz Lackner, für Graz Bischof Wilhelm Krautwaschl und für die österreichische Militärdiözese Bischof Werner Freistetter.

(rv 16.09.2015 gs)








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