2015-09-15 17:06:00

Buchverteilung auf dem Petersplatz


100.000 Exemplare eines Buches werden diesmal bei der Generalaudienz am Mittwoch auf dem Petersplatz verteilt. Das Werk heißt „Lieben heißt alles geben“ – ein Buchtitel, den Papst Franziskus persönlich ausgesucht hat. Es handelt sich um eine Zusammenstellung von Glaubenszeugnissen von Ordensleuten aus der ganzen Welt.

Zusammengetragen hat diese Texte nicht etwa ein Mönch, sondern der Schweizer Familienvater Daniel Pittet. Wie kam er dazu? Das wollten wir von dem Autor wissen. „Ich habe viel über Ordensleute gelesen, und jedes Mal dachte ich: Ja, das ist eine Hilfe für mein Leben, das ist wirklich eine Hilfe! Dieses Buch ist für die Laien gemacht. Der Papst hat uns gesagt: Wenn wir das Buch auf dem Petersplatz verteilen und es nur einem einzigen Menschen hilft, dann genügt das schon!“

Anlass der Buchverteilungs-Aktion ist das laufende Jahr des geweihten Lebens. Doch wie kam es überhaupt dazu, dass der Papst auf das Buch aufmerksam wurde? „Viele Leute haben mir gesagt: Das ist unmöglich, der Papst hat viel zu tun und er bekommt jeden Tag viele Briefe – das ist unmöglich. Ich hatte einen Freund in Rom, er war Schweizer Gardist und hat mir gesagt: Ja ich kenne jemanden sehr gut, er ist ein Sekretär. Er hat dieses Buch an den Sekretär gegeben und mit dem Papst geredet, und der Papst hat gesagt: Das ist das Buch für dieses Jahr!“

Daniel Pittet freut sich sehr über die vielen positiven Rückmeldungen, die er aus aller Welt erhält. Mit der Unterstützung des Heiligen Vaters möchte er so viele Menschen erreichen wie möglich. „Der Papst hat gesagt: „Wir müssen diese Bücher nach Afrika schicken, und das millionenfach, und auch für den Weltjugendtag in Krakau“. Ich denke, das ist wie ein Wunder. Es ist ein Geschenk von den Schwestern und Brüdern überall in der Welt. Es läuft sehr gut, und die Leute sind sehr zufrieden“.

Wie Daniel Pittet berichtet, wuchs er in Freiburg in armen Verhältnissen auf. Ordensfrauen hätten seiner Familie viel geholfen. Später lebte er selbst fünf Jahre als Mönch im Kloster Einsiedeln, trat aber in Freundschaft wieder aus und gründete eine Familie.

„Dann habe ich vor einigen Jahren einen Unfall gehabt - da war ich dann ganz klein und habe gedacht, ich will nur beten bis zum Ende meines Lebens. Und ich habe gebetet, und dann nach sechs Jahren habe ich Gott gesagt: Es geht mir etwas besser, ich könnte Dir etwas helfen, wenn Du willst. Nach zwei Wochen habe ich eine Schwester gesehen und ihr gesagt: Ich möchte gerne ein Buch über diese Klöster in der Schweiz schreiben, es sind 137. Und sie hat gesagt: Ja, vielleicht. Weißt du, das ist nicht einfach. Und dann hat der Papst plötzlich gesagt, „Das ist das Jahr des geweihten Lebens“ und ich habe gesagt: „Gut, wir machen dieses Buch fertig“.“

Per Mails und in Briefen rief er gottgeweihte Menschen dazu auf, davon zu berichten, wie sie zu ihrer Berufung gefunden haben. Er erhielt mehr als 300 Zeugnisse. Daraus machte er das Buch – insgesamt 80 Zeugnisse, die in wenigen Sätzen ausdrücken, wie Berufung konkret erfahren wird. Illustriert werden die kurzen Geschichten durch zahlreiche Bilder der Gottgeweihten im Alltag.

Das Buch wurde im Februar dieses Jahres herausgegeben. Es wurde bisher 500.000 Mal gedruckt und in zwölf Sprachen übersetzt, auch ins Deutsche. Die Verteilung auf dem Petersplatz soll nicht die letzte bleiben: Auch für den Weltjugendtag im Juli 2016 in Krakau, zu dem mehr als zwei Millionen junger Menschen aus aller Welt erwartet werden, ist eine Verteilaktion geplant.

(rv 15.09.2015)








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