2015-09-13 14:59:00

Österreich: „Es ist zu schaffen, wenn EU sich solidarisch zeigt"


Die gegenwärtige Flüchtlingskrise ist bewältigbar, wenn es darauf eine solidarische Lösung in ganz Europa gibt und gleichzeitig gezielte Integrationsmaßnahmen gesetzt werden. Davon zeigte sich Caritas- Präsident Michael Landau in der „ORF- Pressestunde" am Sonntag überzeugt und verwies dabei auf die ermutigenden Erfahrungen der letzten Tage. Österreich habe einen „hohen Grundspiegel an Solidarität" und eine lebendige Zivilgesellschaft, das hätte die Hilfsbereitschaft an den Bahnhöfen und Grenzen gezeigt. Es gebe daher Hoffnung, dass der nötige Schulterschluss von Bund, Ländern, Gemeinden und Zivilgesellschaft bei der Bewältigung der Flüchtlingssituation gelingt, so Landau.

Hinsichtlich der Flüchtlingshilfe im kirchlichen Bereich ist nach Meinung des Caritas-Präsidenten zuletzt einiges in Gang gekommen. Positiv sei, dass die Bischofskonferenz durch ihren Generalsekretär Peter Schipka die Koordination der kirchlichen Flüchtlingshilfe übernommen habe. Dennoch gebe es „noch Luft nach oben. Hier wünsche ich mir mehr Tempo und Engagement", so Landau, der auf die klaren Worte des Papstes verwies, wonach der Einsatz für Fremde und Obdachlose zum Kernauftrag des Evangeliums gehört.

„Europa hat keine Flüchtlingskrise, sondern eine Solidaritätskrise", hielt der Caritas-Präsident erneut fest. Deutschland und Österreich hätten der EU „eine Atempause gewährt". Nun brauche es eine europäische Antwort auf die Flüchtlingsbewegungen, die aber bewältigbar sei. Problematisch seien die unterschiedlichen Belastungen der Mitgliedstaaten, führte Landau weiter aus. Insgesamt müsse die EU auf mehreren Ebenen und mit einem Gesamtkonzept handeln. Essentiell sei die Hilfe in den Herkunftsländern der Flüchtlinge und in den Länder der betroffenen Region.
Um den Schleppern das Handwerk zu legen, brauche es auch einen Zugang zu sicheren und legalen Asylverfahren. Als „interessant" bewertete Landau den österreichischen Vorschlag, wonach künftig in Ländern wie Italien, Ungarn und Griechenland das Asylverfahren gestartet und danach eine europaweite Verteilung erfolgen soll.
(kap 13..09.2015 gs)








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