2015-09-10 11:31:00

Kuba: Vor Papstbesuch über 100 Regimekritiker festgenommen


Wenige Tage vor dem Besuch von Papst Franziskus sind in Santiago de Cuba mehr als 100 Dissidenten festgenommen worden. Wie regierungskritische kubanische Medien unter Berufung auf den Koordinator der Oppositionsbewegung UNPACU, Jose Daniel Ferrer, berichteten, wurden die Demokratie-Aktivisten daran gehindert, sich dem Wallfahrtszentrum El Cobre zu nähern, das der Papst aufsuchen will. Einige der Verhafteten seien in der Nacht wieder freigelassen worden, so Ferrer.

Laut Medienberichten wollten die Regimekritiker das Patronatsfest zu Ehren der Muttergottes von El Cobre nutzen, um neben der Statue die Kopie eines Briefes niederzulegen, den sie an Papst Franziskus geschickt hatten. In dem Schreiben hatten sie das Kirchenoberhaupt um Solidarität mit den politischen Gefangenen, der Bürgerrechtsbewegung „Frauen in Weiß“ und all jenen gebeten, die vom kubanischen Regime unterdrückt würden.

Der Gottesdienst zu Ehren der Schutzpatronin wurde im kubanischen Fernsehen übertragen. Von der Verhaftung der Regimekritiker erfuhren die Zuschauer allerdings nichts. Der Erzbischof von Santiago de Cuba, Dionisio Guillermo Garcia Ibanez, bat in seiner Predigt um die Einheit aller Kubaner.

Papst Franziskus beginnt am Samstag, 19. September, seine 10. Auslandsreise, die ihn nach Kuba und in die USA führt. Er feiert am 20. September in Havanna die Messe auf dem Platz der Revolution. Von Havanna fliegt Franziskus am 21. September nach Holguin und dann nach Santiago de Cuba, wo er am gleichen Tag mit den kubanischen Bischöfen zusammentrifft und abends auch noch das Marienheiligtum El Cobre besucht. Die Messe feiert er im Zentrum der von vielen Touristen wegen der Palmenstrände aufgesuchten Stadt Holguin. Nach der Abschlussmesse am 22. September in El Cobre fliegt Franziskus von Santiago de Cuba nach Washington.

(kna/kap 10.09.2015 mg)








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