2015-09-08 11:07:00

Papstmesse: „Gott stiftet Frieden in kleinen Dingen“


In seiner Morgenpredigt am Festtag der Geburt Mariens an diesem Dienstag ging der Papst auf die Versöhnung mit Gott ein. Diese geschehe immer durch kleine Gesten, so der Papst in der Kapelle des Gästehauses Santa Marta. Gott begleite jeden Menschen, indem er immer an der Seite des Volkes stehe, so der Papst. Maria selber sei ein Vorbild, indem diese Begleitung durch ihre Bescheidenheit und Nähe zu allen Menschen vorgelebt habe, wie es in den Seligpreisungen und im Kapitel 25 des Matthäus-Evangeliums beschrieben werde.

Die erste Tageslesung nach dem Propheten Micha (Mi 5, 1-4) beschreibe, wie Gott vor allem im Kleinen seinen Frieden stifte und die Versöhnung mit den Menschen wieder herstelle, so der Papst:

„Das geschieht aber auch unterwegs, beim Voranschreiten. Der Herr wollte nicht einfach mit einem Zauberstab Frieden stiften und versöhnen, also bumm, und alles ist getan! Nein. Er hat sich an die Seite seines Volkes gestellt, wie wir im heutigen Tagesevangelium nach Matthäus (Mt 1, 1-16.18-23) gehört haben. Aber ist das nicht langweilig? Da wird der lange Stammbaum vorgetragen: der zeugte den und dieser zeugte dann jenen. Das ist eine Auflistung, aber gleichzeitig ist das auch der Weg Gottes! Gott ist unter den Menschen, unter den Guten und den Bösen, denn in dieser Auflistungen gibt es Heilige und auch schwere Sünder. Da gibt es große Sünden, doch Gott hat keine Angst davor, er schreitet mit seinem Volk weiter.“

Auf diesem Weg des Glaubens habe Gott die Hoffnung auf den Messias geschenkt, so der Papst weiter. Jeder Christ sei deshalb aufgerufen, wie Jesus Frieden zu stiften, damit die Hoffnung auf Frieden und Versöhnung weiter wächst.

„Das Volk träumte im Kapitel 25 des Matthäus-Evangeliums, befreit zu werden. Das Volk Israel hatte diesen Traum, weil dies ihm versprochen wurde. Josef träumte, und sein Traum ist eine Art Zusammenfassung der gesamten Geschichte des Weges Gottes mit seinem Volk. Auch unser Gott träumt - und zwar schöne Dinge für sein Volk, für jeden von uns, weil er Vater ist und nur das Beste für jeden von uns will.“

Der allmächtige und gütige Gott sei deshalb nicht ein Herrscher, sondern er zeige uns, wie man in den kleinen Dingen den Frieden und die Versöhnung finden könne, fügte Franziskus an.

„Tun wir das immer auf diesem Weg und immer in der Nähe zu den Mitmenschen, wie es uns die Seligpreisungen und Matthäus 25 lehren. Aber vor allem machen wir großartige Träume. In dieser Feier erinnern wir uns an den Herrn im Kleinen und zwar in einem kleinen Stück Brot und ein wenig Wein, also eben im Kleinen. Doch in diesem Kleinen ist alles drin. Da finden wir den Traum Gottes, also seine Liebe, seinen Frieden, seine Versöhnung. Da finden wir Jesus: denn er ist all dies.“

(rv 08.09.2015 mg)








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