2015-09-08 11:40:00

D: Alois Glück verlässt Zentralkomitees der Katholiken


Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, gibt sein Amt am 22. November ab. Sein Rücktritt sei „nicht verhandelbar“, sagte der 75-Jährige am Montag im Münchner Presseclub. Glück hatte bereits bei seiner Wiederwahl vor zwei Jahren erklärt, er stehe nur noch für eine halbe Amtszeit zur Verfügung.

Der frühere CSU-Spitzenpolitiker erinnerte bei dem Gespräch mit Journalisten an die „massive Krise“ der Kirche vor seiner Wahl zum ZdK-Präsidenten vor sechs Jahren. Damals habe es in der katholischen Kirche Kräfte gegeben, „die unsere Struktur bewusst ruinieren und an die Wand fahren wollten“. Glück gehört dem ZdK seit 1984 an. Nach seinen Angaben war ihm bereits vor 2009 zweimal aus dem Gremium heraus das Präsidentenamt angetragen worden. Beide Male habe er abgelehnt.

Von der bevorstehenden Bischofssynode in Rom zu Ehe und Familie erwartet sich Glück praktische Folgen. Das am 4. Oktober beginnende Treffen werde „Türen öffnen für regional unterschiedliche Wege in der Seelsorge“. In Deutschland sollte anschließend „der Weg frei“ sein, das auch umzusetzen, was die deutschen Bischöfe mit großer Mehrheit zum Umgang mit geschiedenen und in zweiter, ziviler Ehe verheirateten Katholiken beschlossen hätten. Beim Streitthema Homosexualität sei hingegen aufgrund der „extrem unterschiedlichen kulturellen Prägungen“ keine Änderungen zu erwarten, so Glücks Prognose.

Die ZdK-Vollversammlung hatte sich zuvor im Mai u.a. einstimmig für eine Segnung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften ausgesprochen. Davon hatten sich mehrere deutsche Bischöfe, darunter der Münchner Kardinal Reinhard Marx, distanziert.

Hintergrund

Das ZdK ist die Dachorganisation der in kirchlichen Räten, Verbänden und Initiativen engagierten deutschen Laien-Katholiken. Der Präsident wird aus den Reihen des Gremiums heraus alle vier Jahre gewählt und von der Deutschen Bischofskonferenz bestätigt. Diese historisch gewachsene Struktur organisierter Laienverbände gibt es in keiner anderen Ortskirche.

(kna/muenchner kirchennachrichten 08.09.2015 mg)








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