2015-09-06 12:45:00

Angelus: Gott heilt unsere Verschlossenheit


Ausgehend vom Tagesevangelium (Mk 7,31-37) vom Taubstummen, der von Jesus geheilt wird, erläuterte der Papst, wie Gott die Gläubigen in der heutigen Zeit heilt. Der Taubstumme stehe für all jene ein, die sich weigern, den Weg zum Glauben einzugehen. Dies zeige sich bereits an der Ortsbeschreibung des Geschehens: Dekapolis sei eine heidnische Gegend gewesen, wie es bereits zu Jesu Zeiten bekannt war. „Zuerst nimmt Jesus den Taubstummen beiseite. Er will kein Publikum dabei haben. Jesu´ Gesten sollen nicht vom Lärm und Gerede bedeckt werden, denn das Wort Gottes braucht Stille, damit die heilenden Worte aufgenommen werden können“, so der Papst beim Angelus am 23. Sonntag im Jahreskreis.

Zwei Gesten

Jesus habe dem Taubstummen wieder die Möglichkeit gegeben, mit Gott zu kommunizieren, so Franziskus weiter. Dies geschieht durch zwei Gesten, kommentierte der Papst das Tagesevangelium nach Markus: „Der Herr berührt die Ohren sowie die Zunge des Taubstummen. Auf diese Weise stellt er einen ersten Kontakt her. Es folgt ein Ruf: ,Öffne dich!´ Gott wird damit zu einem nicht in sich selbst verschlossener Vater. Er öffnet sich und tritt auf diese Weise mit uns allen in eine Kommunikation ein.“ Deshalb sei Gott Mensch geworden, damit die unendlich große Distanz zwischen ihm und den Menschen zu überwinden. Es reiche Gott nicht mehr, einzig durch die biblischen Gesetze oder Propheten zu den Menschen zu sprechen, fügte Franziskus an. „Jesus ist der große Brückenbauer, der in sich die Brücke zum Vater baut“, so der Papst.

Die Botschaft des Evangeliums für die heutige Zeit bestehe darin, dass Gott jeden Menschen von seiner Verschlossenheit heile. Denn durch die Taufe werde jeder Egoismus und „Stummheit der Verschlossenheit“ überwunden. Mit dem Eintritt in die Kirche werde jeder Gläubige Teil der großen Familie, die auf dem Weg zum Glauben voranschreitet.

(rv 06.09.2015 mg)








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