2015-08-26 11:31:00

D/Israel: Bischof protestiert gegen Sperrmauer-Bau


Justitia et Pax-Bischof Stephan Ackermann hat sich gegen den Bau der Sperrmauer im Cremisan-Tal geäußert. Der Trierer Bischof war Delegierter der Deutschen Bischofskonferenz bei den jährlichen Internationalen Bischofstreffen im Heiligen Land. Ackermann verurteile den Beginn der Bauarbeiten an einem Teilstück der Sperrmauer bei Beit Jala unweit von Bethlehem, so Ackermann in einem Statement, das die Bischofskonferenz an diesem Mittwoch veröffentlichte. Der Vorsitzende der deutschen Justitia et Pax-Kommission fordere deshalb die Verantwortlichen auf, den Bau auf privatem Land einzustellen. „Es verstößt gegen die Gerechtigkeit, wenn hier 58 christliche Familien ihres Landes und ihres Lebensunterhalts beraubt werden und keinen Zugang mehr zu ihren landwirtschaftlichen Flächen haben“, kritisiert Bischof Ackermann das Vorgehen der israelischen Armee. Auch die Arbeit von zwei christlichen Klöstern werde durch den Mauerverlauf beeinträchtigt.

Die seit Jahren umstrittene Planung für den Verlauf der Grenzmauer im Cremisan-Tal war im April 2015 durch ein Urteil des israelischen Obersten Gerichtshofs teilweise korrigiert worden; auch hatte das Gericht alternative Verlaufspläne eingefordert. Anfang Juli gestatteten die Richter jedoch den Bau der Mauer in bestimmten Teilstücken und veränderten damit ihr eigenes Urteil. Daraufhin wurde Anfang August unmittelbar mit den Arbeiten begonnen; zahlreiche Olivenbäume auf der Bautrasse sind bereits der Rodung zum Opfer gefallen. Gegen das zuletzt ergangene Urteil hat die Menschenrechtsorganisation „Saint Yves Society“ Einspruch beim Obersten Gerichtshof erhoben.

Die neue Entwicklung im Cremisan-Tal hat auch den Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Erzbischof Fouad Twal, und mehrere Bischofskonferenzen weltweit zu deutlicher Kritik veranlasst. Auch die Vertretungen der Europäischen Union in Jerusalem und Ramallah haben die Vorgänge zum Thema gemacht.

(pm 26.08.2015 mg)








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