2015-08-21 14:19:00

Empörung in Italien über pompöse Mafia-Beerdigung


Mit Rosenblättern, Kutsche, einem Plakat mit „König von Rom“ und der Titelmusik von „Der Pate“ wurde der römische Mafiaboss Vittorio Casamonica am Donnerstag beerdigt. Die pompöse kirchliche Beerdigung für Casamonica löst bei Politikern und Kirchenvertretern Empörung aus. Eine Trauerfeier dürfe nicht als Machtdemonstration von Kriminellen instrumentalisiert werden, so der einhellige Tenor in italienischen Medien vom Freitag. Innenminister Angelino Alfano forderte laut der Zeitung „La Repubblica“ von der römischen Präfektur einen Bericht über den Vorgang an. Bürgermeister Ignazio Marino wird mit den Worten zitiert, es handele sich um eine „nicht hinnehmbare Mafia-Botschaft“. Der Kardinalvikar des Bistums Rom, Agostino Vallini, will dem Vorgang laut der Zeitung „Corriere della Sera“ persönlich nachgehen.

Der zelebrierende Pfarrer, Giancarlo Mattei, sagte der Zeitung „Il Messaggero“ derweil, er habe erst kurzfristig von der Feier erfahren und von den kriminellen Hintergründen des Verstorbenen nichts gewusst. Von dem pompösen Spektakel vor seiner Kirche habe er drinnen nichts mitbekommen. Den Berichten zufolge will Kardinalvikar Vallini den Salesianer zu einem persönlichen Gespräch bitten, um sich das Geschehen erläutern zu lassen.

Derweil warf der im Umgang mit der Mafia erfahrene Erzbischof des sizilianischen Monreale, Michele Pennisi, den Behörden Untätigkeit vor. Diese hätten sofort einschreiten müssen, als sich das Geschehen vor der Kirche abzeichnete, sagte Pennisi, der auch Mitglied des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden ist, der „Repubblica“.

(kna 21.08.2015 pdy)








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