2015-08-18 13:24:00

Südtiroler Bischof beklagt Aushöhlung der Feiertagskultur


Der Südtiroler Bischof Ivo Muser hat sich gegen offene Geschäfte an Sonn- und Feiertagen ausgesprochen und auf die Vorteile der Sonntagsruhe für die gesamte Gesellschaft hingewiesen. „Wir brauchen den Sonntag und unsere Festtage mit ihren sozialen, familiären, kulturellen und religiösen Chancen“, betonte der Bischof von Bozen-Brixen in einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme. Von allen nicht notwendigen Arbeiten befreite Sonn- und Festtage stellten einen „unschätzbaren Wert“ dar. Diesen gelte es wieder zu entdecken und zu schützen – „auch gegen Widerstände und Privatinteressen“, wie der Bischof betonte.

Muser beklagte die anhaltende „schleichende und zunehmend unwidersprochene Aushöhlung und Abwertung“ der Sonntags- und Feiertagskultur. Er dankte allen, die in dieser Frage „gegen den Strom schwimmen“. Der Bischof wörtlich: „Wir Menschen brauchen mehr und sind mehr als Konsum, klingende Kassen, Hektik und pausenlose Betriebsamkeit. Der Mensch darf sich nicht selbst reduzieren auf das Tun, auf das Leisten, auf das Konsumieren und auf das Haben.“

Unmittelbarer Anlass der Stellungnahme war eine Debatte um die offenen Geschäfte am Feiertag Mariä Himmelfahrt in der vergangenen Woche. In Italien sind seit 2012 die Ladenöffnungszeiten völlig freigegeben. Große Ketten haben am Sonntag in der Regel geöffnet, viele kleine Geschäfte halten die Sonntagsruhe ein.

 

(kap 18.08.2015 mg)








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