2015-08-18 13:54:00

Kiews Erzbischof: Waffen zu Glocken einschmelzen


Das Oberhaupt der mit Rom verbundenen griechisch-katholischen Kirche der Ukraine, Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, ruft zur Vernichtung von Waffen in der Ukraine auf. „Ich habe den Herrn darum gebeten, dass alle Panzer und Kanonen, die heute Ukrainer umbringen, zu Kirchenglocken eingeschmolzen werden“, sagte Schewtschuk bei der Weihe einer Kirchenglocke im ungarischen Mariapocs. Damit solle die Ukraine dem ungarischen Vorbild folgen, aus Kanonen „Friedensglocken“ herzustellen.

Der Großerzbischof von Kiew-Halytsch stellte im Zuge der Feiern zum Fest Mariä Himmelfahrt im bedeutendsten ungarischen Marienheiligtum eine solche Glocke in den Dienst der Wallfahrtskirche, die der ungarischen griechisch-katholischen Diözese Hajdudorog untersteht. Die neue Glocke von Mariapocs solle zum Frieden in Europa und der Ukraine läuten, sagte Schewtschuk. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg waren Zehntausende Kirchenlocken eingeschmolzen worden, um aus ihnen Waffen zu machen.

Die Feiern mit Großerzbischof Schewtschuk stellten einen Höhepunkt in dem im März eröffneten Mariapocser Festjahr dar. Der Gnadenort ist das geistige Zentrum der mit Rom unierten byzantinischen Katholiken im Karpatenbecken. Anlass des Festjahres ist der 300. Jahrestag des sogenannten Tränenwunders. Zu den besonderen Veranstaltungen im Festjahr gehören unter anderen ein Mariä Himmelfahrts-Kirtag, ein Festival der Familien, eine Roma-Wallfahrt und eine Jugendwallfahrt. Auch eine internationale ökumenische Patristik-Konferenz findet statt. Das Gedenkjahr geht am 8. November zu Ende.

 

(kap 18.08.2015 mg)








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