Australien hat in den vergangenen eineinhalb Jahren 20 Flüchtlingsboote mit insgesamt
633 Menschen auf See zur Umkehr gezwungen. Einwanderungsminister Peter Dutton sprach
am Donnerstag in Sydney laut australischen Medien von einem „bedeutenden Erfolg“.
Er verwies darauf, dass unter den sozialdemokratischen Vorgängerregierungen zwischen
2007 und 2013 rund 50.000 Flüchtlinge auf dem Seeweg nach Australien gelangt seien.
„Wenn diese 20 Boote angekommen wären, wären ihnen 200 oder 2.000 gefolgt“, so Dutton.
Zuletzt hatte die Küstenwache im Juli Berichten zufolge ein Schiff aus Vietnam mit
46 Asylsuchenden westlich vor Australien abgefangen und zurückgeschickt. Zwei Jahre
lang war kein Flüchtlingsboot so weit an die Küste vorgedrungen.
Im Juni gab es Berichte, Australien habe Schlepper dafür bezahlt, dass sie ihre Boote
nach Indonesien umleiteten. Dies sorgte für diplomatische Spannungen mit der Regierung
in Jakarta. Die Vereinten Nationen, Menschenrechtsgruppen und Kirchen haben die härtere
Flüchtlingspolitik unter dem liberal-konservativen Premierminister Tony Abbott wiederholt
kritisiert. Abbott verteidigt sie damit, dass sie Unglücke und Todesfälle auf See
verhindere.
(kna 06.08.2015 sk)
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