2015-07-31 11:17:00

Caritas Italien: Christenverfolgung ins Bewusstsein rufen


Weltweit werden etwa 100 Millionen Christen aufgrund ihres Glaubens verfolgt. Christen sind damit die am meisten verfolgte Glaubensgruppierung. Der Weltverfolgungsindex von Open Doors wurde nun auch von einem aktuellen Bericht mit dem Titel „Verfolgt: Christen und Minderheiten zwischen Terrorismus und Zwangsmigration“ der italienischen Caritas bestätigt. Präsident der italienischen Caritas Francesco Soddu verdeutlicht im Gespräch mit Radio Vatikan, dass diese Zahlen beunruhigend sind und dass es Zeit werde, genau das ins Bewusstsein zu rufen.

„Das Faktum, dass die Daten der Christenverfolgung oft verschwiegen werden oder dass ihnen nicht die notwendige Resonanz entgegen gebracht wird, ist für uns schon sehr beunruhigend. Für die Christen sollte es eine Verantwortung der Gemeinschaft in Erinnerung rufen, die prinzipiell zwischen Mitbrüdern und den Kirchen gestrickt sein sollte. Darum bitten auch sie uns. Vor wenigen Monaten in Erbil baten sie uns darum, einfach nicht auf sie zu vergessen. Denn wenn auf den großen Schmerz der Verfolgung, auch die Vergessenheit folgt, dann fühlt man sich wirklich seinem Schicksal überlassen.“

Die meisten Verfolgungen für Christen und Angehöriger anderer religiöser Minderheiten gebe es in Syrien durch den sogenannten „Islamischen Staat“, sowie in Somalia, Irak und Afghanistan. Durch die islamistische Terror Organisation Boko Haram sind auch in Nigeria die Angriffe mehr geworden. Die Lage der Christen in der Volksrepublik China ist ebenfalls schlechter geworden. Neu in der Caritas-Liste der 50 Länder befindet sich die Türkei: Sie rangiert auf Platz 41. Für Pater Soddu, der vor allem von seiner letzten Reise in den Irak weiß, wie es den Christen vor Ort geht, gibt es nun ein Schlagwort, nämlich „Solidarität“.

„Die Achtung auf die Solidarität, auch die banalste von allen, nämlich nur zu auch darauf zu achten, dass sie ihr tägliches Essen bekommen; das ist jetzt wichtig. Und dann müsse man auch seinen Beitrag leisten durch den Wiederaufbau der Häuser und Schulen, so dass möglichst wenige Menschen weg gehen müssen.“

Allein in Nordkorea würden bis zu 70.000 Christen in Gefangenenlagern festgehalten. Zwischen November 2013 und Oktober 2014 seien mindestens 4.344 Christen aus rein religiösen Gründen getötet worden. Wenigstens 1.062 Kirchen wurden in dieser Zeit attackiert, heißt es in dem veröffentlichten Caritas Bericht. Pater Soddu fordert von allen Behörden die Zusammenarbeit, damit die Grundrechte der Menschen nicht nur aufgeschrieben und in Dokumenten festgehalten werden, nein sie müssten endlich respektiert werden.

„Das reicht einfach nicht! Das ist so als würden wir ein Bild in die Luft hängen, dass dann einfach niemand sieht. Es hält einfach nicht, was es verspricht… genauso wie die allgemeine Erklärung der Menschenrechte nicht gültig ist, wenn es niemand respektiert.“

(rv/kap 31.07.2015 no)








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