2015-07-27 13:32:00

Deutscher Jesuitenprovinzial schreibt Papstbuch zu „Grenzen überschreiten“


„Grenzen überschreiten: Die jesuitischen Wurzeln von Papst Franziskus“ – so nennt sich das neue Buch von dem deutschen Jesuiten-Provinzial Pater Stefan Kiechle SJ. Der Titel benennt bereits den Inhalt sehr deutlich, erklärt der Jesuitenprovinzial im Gespräch mit Radio Vatikan. Er versuche darzulegen, wo der Papst seine Wurzeln im Orden und in der Spiritualität des Ordens habe.

Franziskus sei ganz deutlich eine Verkörperung des Jesuiten. Erkennbar sei dies an Merkmalen, wie dem Ruf nach einer Authentizität der Priester und den Ruf nach Armut und der Berufung zum Seelsorger. Priester sollen „Hirten sein, die den Geruch der Schafe annehmen“.

Ignatius von Loyola als Ursprung

Seine spirituellen Wurzeln sieht Pater Kiechle SJ in den Exerzitien des heiligen Ignatius. Diese Sammlung geistlicher Übungen, die einer der wichtigsten Mitbegründer des Ordens Ignatius von Loyola 1522 bis 1524 verfasst hat um seine eigenen geistlichen Praktiken anderen zugänglich zu machen, enthalten Anleitungen zu Gebet, Meditation und Unterscheidung der Geister in einer Zeit von vier Wochen des zurückgezogenen Lebens. Sie sei die Basis für den Jesuiten und definiert – wie man mit Schriftstellen umgehe, wie man den Glauben lebe und wie man als Seelsorger in die Verkündigung gehe.

Der Jesuit als Seelsorger und Ausbilder

Für den deutschen Jesuitenprovinzial ist der Jesuit, der wie der Name bereits sagt von Jesus geprägt ist, ein Seelsorger. Die Bildungsarbeit stelle dabei einen wichtige Aufgabe des Ordens. „Wir versuchen selber gutgebildete Männer zu sein und über Bildungsarbeit etwas weiterzugeben“, so der Jesuit. Ob Geistesbildung, Herzensbildung oder intellektuelle Bildung so sei dies auch als Seelenarbeit zu verstehen. Bildung sei als eine „Förderung des Menschen“ zu verstehen, die in jeder Hinsicht, das Leben des Menschen verbessere.

Franziskus als „Grenzen-Überschreiter“

Papst Franziskus sei eindeutig jemand der Grenzen überschreitet – die der Kirche und die der Welt. Er gehe hinaus, zu allen Menschen, auch zu denen „die noch Fernsehen von Glaube und Kirche“. Er überschreite eben die Grenzen, der Binnenkirche, betont der Autor und Jesuit. Auch soziale Grenzen seien kein Hindernis für den „neuen“ Papst, er gehe hinaus zu den „Armen“, die von der Welt unbeachtet bleiben.

In Deutschland selbst sei er beliebt, so Kiechle, auch wenn bei ihm nicht alles immer so leicht zu verstehen sei. „Wir Deutschen seien eben anders“, betonte er. Das hätte wohl damit zu tun, dass er von einem anderen Kontinent sei. Benedikt XVI. war vielleicht als Deutscher für die Deutschen einfacher zu verstehen.

Hier das gesamte Interview :

(rv 27.07.2015 no)








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