2015-07-15 14:56:00

„Kirche in Not“ beklagt Rechtsnot in Eritrea


Von schweren Menschenrechtsverletzungen in Eritrea, die vor allem auch die Religionsfreiheit betreffen, berichtet das katholische Hilfswerk „Kirche in Not“: „Seminaristen, die zum Militärdienst gezwungen sind, Priester, die das Land nicht verlassen dürfen, und Christen, die aus religiösen Gründen inhaftiert sind.“ Das ist laut „Kirche in Not“ die Situation der Religionsfreiheit in Eritrea. Das Hilfswerk bezog sich in einer Aussendung am Mittwoch auf Informanten vor Ort, deren Identität man aus Sicherheitsgründen nicht nenne. Die katholische Gemeinde in Eritrea sei sehr aktiv. Obwohl Katholiken nur einen Anteil von 4 Prozent an der Bevölkerung ausmachen, leitet die Kirche beispielsweise in Asmara mehr als 50 Schulen und 30 medizinische und soziale Einrichtungen. Die Kirche stehe ebenfalls an vorderster Front, wenn es darum geht, gegen Missbräuche durch die Regierung die Stimme zu erheben, heißt es in der Aussendung.

Zusammen mit dem Islam, der Eritreisch-Orthodoxen Kirche und der Lutherischen Kirche ist die Katholische Kirche eine der nur vier staatlich anerkannten Religionsgemeinschaften. Dies bedeute jedoch noch keine volle Religionsfreiheit für Katholiken. Laut einem aktuellen Bericht von „Kirche in Not“ sind derzeit mindestens 1.200 Christen inhaftiert, und das oftmals aus rein religiösen Gründen. Viele Gefangene würden gefoltert. Die Behörden hätten sogar die Veröffentlichung einiger Dokumente der Katholischen Kirche verboten, darunter die Übersetzung der Soziallehre der Kirche in die örtliche Sprache Tigrinya, da in der Soziallehre nach Auffassung der Zensoren politische Themen behandelt werden.

(kap/pm 15.07.2015 mg)








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