2015-07-08 10:22:00

Ecuador/Uruguay: Indigene drängen auf Veränderung


Der Verband der indigenen Völker Ecuadors „Conaie“ hat den Papst für das Treffen mit Vertretern aus Politik und Gesellschaft zu einer klaren Positionierung aufgefordert. Er hoffe, dass der Papst in der Franziskus-Kirche in Quito zu Respekt für die indigenen Völker aufrufen werde und dass die Regierung auch hören, akzeptieren und darüber nachdenken werde, was der Papst sage, zitiert die Tageszeitung „El Universo“ am Dienstag Conaie-Vizepräsident Romulo Acacho. Die rund 25 eingeladenen Vertreter des Verbandes kündigten vor der Begegnung mit dem Papst an, Franziskus einen Brief überreichen zu wollen, in dem die aktuelle Lage der indigenen Völker beschrieben werde.

Die Umweltschutzbewegung „YASunidos“ äußerte die Hoffnung, dass sich der Papst für eine Amnestie von inhaftierten Umweltschützern und Sozialaktivisten einsetzt. Die Regierung müsse die Vernichtung isolierter indigener Völker im Nationalpark Yasuni beenden und die Erdölförderung in dem artenreichsten Naturschutzreservat des Landes einstellen. Zahlreiche indigene Völker kämpfen gegen die Ausbeutung des Yasuni-Parks. Eine deutsche Parlamentarier-Gruppe, die sich vor Monaten ein unabhängiges Bild von der Lage machen wollte, hatte die Ecuador-Reise schließlich abgesagt, weil die Regierung Correa Einfluss auf die Auswahl der Gesprächspartner nehmen wollte.

In Paraguay hatten indigene Gruppen vor dem Papstbesuch Straßen blockiert, um die Rückerstattung von Ländereien zu erzwingen. Rund tausend Menschen sperrten am Montag zwei der meist befahrenen Landstraßen für mehrere Stunden. Die Mitglieder der Gemeinschaft Xakmok Kasek fordern vom Staat 10.700 Hektar Land, die ihnen der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte vor fünf Jahren zugesprochen hatte.  

(kna/kap 08.07.2015 pr)








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