2015-07-06 07:34:00

Tunesien schließt Hassprediger-Moscheen


Die Regierung in Tunis hat nach der Ermordung Dutzender Touristen durch einen Islamisten alle Moscheen des Landes geschlossen, die nicht unter staatlicher Kontrolle standen. Das verkündete der Religionsminister Slim Ben Cheikh nach Angaben der Agentur apic. Um wie viele Moscheen es sich handelte, sagte der Minister nicht. Regierungschef Habib Essid hatte die Maßnahme kurz nach dem Terrorakt angeordnet und dabei von rund 80 solcher Moscheen gesprochen, die extremistisches Gedankengut und Hasspredigten verbreiteten. Der Premier hatte auch angekündigt, das Vereinsrecht Tunesiens überarbeiten zu wollen, um bessere Kontrolle über Finanzaktivitäten solcher Vereine zu erhalten.

Im BBC-Interview räumte Ministerpräsident Essid ein, die Polizei habe bei dem Terrorangriff vor gut einer Woche zu langsam gehandelt. Augenzeugen hatten berichtet, dass der Täter rund 30 Minuten um sich schießen und 38 Menschen töten konnte, bevor Einsatzkräfte ihn stellen und erschießen konnten.

Nach Angaben des Regierungschefs wurde der Täter in Libyen trainiert, „vermutlich“ von der Miliz Ansar al-Scharia. Die salafistische libysche Gruppierung steht auf der Terrorliste der USA, weil sie an dem Angriff auf das US-Konsulat in Bengasi beteiligt gewesen sein soll, bei dem im September 2012 der Botschafter Christopher Stevens getötet wurde. Auch eine tunesische Gruppe des Namens ist in Libyen aktiv.

(apic/agenturen 05.07.2015 gs)








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