2015-07-01 11:48:00

Österreich: „Beste Chancen für die Ehe“


Familienbischof Klaus Küng räumt der christlich gelebten Ehe beste Zukunftsaussichten ein, ungeachtet des Glaubensschwundes in einem zunehmend säkularen gesellschaftlichen Umfeld. Je „kaputter und dekadenter“ die Gesellschaft ist, desto größer sind die Chancen für ein glaubwürdig gelebtes „Gegenmodell“, sagte der St. Pöltner Bischof am Dienstagabend in Wien. Und: Je größer der Kontrast zum gesellschaftlichen Partnerschaftsverständnis, desto größer auch die Attraktivität des christlichen, auf Treue basierenden und für Kinder offenen Bundes zwischen Mann und Frau.

Küng begründete seinen Optimismus für die christliche Ehe damit, dass sie auch das menschlichste und dem Schöpfungsplan entsprechende Modell ist: Das kontinuierliche miteinander Reden, das einander Verzeihen und immer neu ja zum anderen zu sagen erweise sich als „Weg der wahren Liebe“. Christus weise nicht nur den Weg zu Gott, sondern auch zu einer gelungenen, tiefen Beziehung zu einem Ehepartner, ist Küng überzeugt. Konstitutiv für die christliche Ehe sei die Offenheit für Kinder, für die Familie der zentrale Ort der Persönlichkeitsbildung und „Lernort der Liebe“ sei.

„Gott ruft uns, wie wir sind“

Die Ehe - theologisch verstanden als Abbild des unauflöslichen Bundes Gottes - enthält nach den Worten Küngs „viele Hoffnungsperspektiven“. Das christliche Idealbild werde dabei nicht zur Bürde, denn „Gott ruft uns, wie wir sind“, wie der Bischof betonte. Nachsatz: „Letztlich haben wir alle eine ‚schwere Vorgeschichte’.“

Küngs Überzeugung: Familie müsse viel stärker in die Mitte der kirchlichen Seelsorge gestellt werden. Das bedeute u.a. eine gründliche Ehevorbereitung, die verstanden als Beziehungsfähigkeit „eigentlich schon mit der Geburt beginnt“. Es müsse auch die Sakramentenpastoral und die Gebetserziehung verbessert werden. Als in die Gesellschaft hineinwirkendes Modell setzt der Bischof auf Hauskirchen - eine frühchristliche Einrichtung, die mit der Etablierung des Christentums als Staatsreligion in Vergessenheit geriet. Einen Anstoß zum Wiederaufleben der Hauskirchen habe das Zweite Vatikanische Konzil mit der Betonung der Mitverantwortung aller Getauften und Gefirmten bei der Glaubensweitergabe gegeben.

(kap 01.07.2015 sk)








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