In der Debatte um Suizidbeihilfe in Deutschland hat sich ein hoher Vatikanvertreter gegen die ärztlich assistierte Selbsttötung ausgesprochen. „Das Leben ist heilig, von Anfang an bis zum Tod“, sagte der Präsident des Päpstlichen Rates für die Seelsorge im Gesundheitsdienst, Erzbischof Zygmunt Zimowski, am Dienstag in Eichstätt. Er bezog sich dabei auf die Enzyklika „Evangelium vitae“ von Papst Johannes Paul II. aus dem Jahr 1995. Zimowski äußerte sich in einem Videointerview der Öffentlichkeitsarbeit in der Diözese Eichstätt.
Der Deutsche Bundestag will in diesem Jahr neue Regelungen zur Suizidbeihilfe beschließen. Dabei geht es vor allem um die Möglichkeit von Ärzten, an der Selbsttötung von Patienten mitzuwirken sowie um ein angestrebtes Verbot von sogenannten Sterbehilfevereinen. Die beiden großen Kirchen in Deutschland lehnen kommerzielle Suizidbeihilfe strikt ab und stehen der medizinisch assistierten Selbsttötung kritisch gegenüber.
Zimowski appellierte an die Christen, „dass wir das Leben wirklich respektieren sollen - vom Anfang an bis zum Ende“. Er zeigte sich erfreut über die vielen katholischen und evangelischen Altersheime in Deutschland. „Die Kirche ist immer ganz nahe an den Menschen. Sie brauchen unser Herz“, sagte der polnische Kurienerzbischof, der seit 2009 den Päpstlichen Rat für die Seelsorge im Gesundheitsdienst leitet.
Ende vergangenen Jahres erkrankte der 66-jährige Zimowski selbst an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Nach mehreren Operationen geht es ihm inzwischen besser. Er habe gespürt, wie die Menschen weltweit für ihn gebetet hätten, äußerte der Geistliche in dem Gespräch. Auch Papst Franziskus hatte im Februar zum Gebet für Zimowski aufgerufen.
(kna 30.06.2015 mg)
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