2015-06-29 12:20:00

Mexiko: Homosexuelle verklagen Kardinal


Zwölf Homosexuellen-Verbände aus dem Bundesstaat Jalisco in Zentralmexiko verklagen Kardinal Sandoval Iniguez wegen „Diskriminierung und Aufruf zur Gewalt“. Das berichtet die Nachrichtenagentur apic. Der emeritierte Erzbischof von Guadalajara hatte geäußert, eine Ehe zwischen zwei Personen desselben Geschlechts sei „eine Verirrung“. Die Verbände fordern, dass „der Rechtsstaat“ gegen diese Äußerung vorgehen müsse.

Ähnlich wie nun in den USA hatte das mexikanische Höchstgericht vor kurzem alle Gesetze in Bundesstaaten, die Ehe als einen Bund von Mann und Frau definieren, für ungültig erklärt, weil sie gegen die Verfassung verstießen. Sandoval Iniguez hatte das mit den Worten kommentiert, die Obersten Richter urteilten „immer gegen die Moral“.

Der Kardinal ist 2011 in den Ruhestand getreten. Aus seiner Sicht müssten Eheschließungen zwischen zwei Personen desselben Geschlechts vom Staat wieder für nichtig erklärt werden. Er fordert Katholiken dazu auf, sich mit Petitionen gegen eine ‚Ehe für alle’ zu stemmen. Mexiko ist nach Brasilien das lateinamerikanische Land mit den meisten homophoben Attacken. Nach Angaben des Justizministeriums werden aus einem solchen Motiv heraus jedes Jahr durchschnittlich 35 Menschen in Mexiko ermordet.

(apic 29.06.2015 sk)








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