Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die katholische Deutsche Bischofskonferenz
haben konkrete Verabredungen darüber getroffen, wie der 500. Jahrestag der Reformation
im Jahr 2017 gemeinsam begangen werden soll. Dazu haben der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich
Bedford-Strohm und der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx,
einen ausführlich Briefwechsel geführt, der an diesem Montag vorgestellt wurde.
In den Briefen wird unter anderem vereinbart, am 11. März 2017 in Berlin einen gemeinsamen
Versöhnungsgottesdienst zu feiern. Der Gottesdienst soll danach in den Ortsgemeinden
„regional nachgefeiert“ werden können. So soll dieses ökumenische Zeichen der Versöhnung
zwischen den Konfessionen Breitenwirkung entfalten. In dem Briefwechsel werden noch
weitere gemeinsame Veranstaltungen verabredet, darunter auch eine gemeinsame Pilgerfahrt
beider Kirchenleitungen ins Heilige Land. .
Bisher war offen geblieben, ob sich die katholische Kirche überhaupt an der Erinnerung
an den Beginn der Reformation vor 500 Jahren beteiligt, da es in der jüngeren Vergangenheit
mehrfach auf beiden Seiten zu Irritationen gekommen war. In seinem Brief schreibt
der EKD-Ratsvorsitzende Bedford-Strohm, die evangelische Kirche beabsichtige „nicht
allein alle traditionelle Polemik abzustreifen, sondern alle christlichen Kirchen
und Konfessionen zum Mitfeiern einzuladen, selbst wenn sie ein anderes und kritischeres
Bild von der Reformation und ihren Wirkungen haben“.
Kardinal Marx antwortet in seinem Schreiben, die katholische Bischofskonferenz sehe
„in dieser Einladung einen Ausdruck verlässlicher Beziehungen“. Den evangelischen
Begriff des „Reformationsjubiläums“ macht sich Marx aber nicht zu eigen, obwohl die
EKD inzwischen selbst den katholischen Begriff des „Reformationsgedenkens“ aufgegriffen
hat.
(kna 29.06.2015 sk)
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