2015-06-24 12:52:00

Papst empfängt Buddhisten im Vatikan


„Ich danke euch für den Besuch, der mir besonders am Herzen liegt. Ein Besuch der Geschwisterlichkeit, des Dialogs und auch der Freundschaft. Und das tut gut, das ist gesund! In diesem historischen Moment, der von vielen Kriegsverletzungen und Hass gezeichnet ist, sind diese kleinen Gesten wie ein Friedenssamen, ein Samen der Geschwisterlichkeit. Ich danke euch, und möge Gott euch segnen!“

Mit diesen Worten hat sich Papst Franziskus an diesem Mittwoch bei Buddhisten für ihren Besuch im Vatikan bedankt. Die Besucher nehmen ab diesem Mittwoch in der Nähe von Rom an einem ersten, hochrangigen Treffen von Buddhisten und Katholiken aus den USA teil. Unter dem Motto „Leiden, Befreiung und Geschwisterlichkeit“ wollen die 46 Buddhisten und Katholiken, die allesamt aus New York, Chicago, San Francisco, Los Angeles und Washington stammen, miteinander diskutieren. 

Die Sache interessiert natürlich auch Kardinal Jean-Louis Tauran, den Vatikan-Verantwortlichen für den Dialog der Religionen. Er sagte, „in einer Welt, in der Vielfalt als Bedrohung gesehen“ wird, sei eine solche Begegnung „ein Zeichen unserer Offenheit und unseres Engagement für die menschliche Geschwisterlichkeit“. „Wir sind alle Pilger“, betonte Tauran und fügte hinzu, der Dialog zwischen Buddhisten und Katholiken gehöre zu „unserer ständigen Suche, um das Geheimnis unseres Lebens und die letzte Wahrheit zu begreifen“. Taurans Dialograt und die US-Bischofskonferenz richten das Treffen gemeinsam aus.

Theologie-Professor Leo Lefebure von der „Jesuit Georgetown University“ erklärt im Interview mit Radio Vatikan, beim Dialog der beiden Religionen gehe es um den Austausch von Ideen und Vorstellungen, vor allem was das Leiden in der Welt und das Ende dieses Leidens betrifft.

„Der Buddhist leidet, aber er ist bestrebt das menschliches Leid zu lindern, zu beenden. Wir können den gesamten buddhistischen Pfad als die Benennung des menschlichen Schmerzes sehen, und wie wir unnötiges Leid verbreiten und uns selbst antun. Der Buddha bietet, wie ein guter Arzt, das Rezept für einen Weg, der wegführt von diesem Leid. Katholiken und Buddhisten unterscheiden sich in fundamentalen Punkten, aber trotzdem fällt auf, dass grundlegende Werte und Tugenden der Buddhisten und Katholiken sich überschneiden.“

Vor allem in den USA, so der Professor, sei der Buddhismus immer weiter verbreitet. Viele schätzen vor allem die Tradition der buddhistischen Meditation. Die buddhistischen Teilnehmer an der Konferenz vertreten, auch wenn sie alle aus US-Städten kommen, doch die Vielfalt der srilankesischen, thailändischen, kambodschanischen, vietnamesischen, koreanischen, japanischen und tibetischen Spielart des Buddhismus. Gastgeberin des Treffens ist die in Castel Gandolfo ansässige Fokolarbewegung.

(rv 24.06.2015 no)








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