Papst Franziskus wünscht sich weiterhin eine intensive Diskussion über eine Neuausrichtung der Ehe- und Familienpastoral, und so soll auch die Synode im Oktober gestaltet werden. Das sagte Kardinal Lorenzo Baldisseri an diesem Dienstag während der Pressekonferenz, auf der das Arbeitsdokument der kommenden Synode vorgestellt wurde. In das Dokument, ein so genanntes Instrumentum Laboris, seien viele Antworten auf einen Vatikan-Fragebogen von Bischofskonferenzen und Gruppen aus aller Welt eingearbeitet; trotz des engen Zeitrahmens sei das Echo auf die Umfrage sehr groß gewesen, das zeige das außergewöhnliche Interesse der gesamten Weltkirche, so Baldisseri.
„Hier möchte ich feststellen, dass die Zeit zwischen den Synoden außergewöhnlich nützlich gewesen ist, nicht nur um die Themen des Vorbereitungsdokuments zu verarbeiten und zu vertiefen, sondern auch um die Themen im Bezug auf Familie wirksam zu erweitern – dank der Beteiligung von einem großen Teil des Volkes Gottes und vieler Institutionen der Kirche.“ Das Arbeitsdokument sei daher länger als erwartet; hier bündeln sich nun die Ergebnisse der letzten Synode vom Oktober 2014 mit den Antworten aus aller Welt. Auf dieser Grundlage soll im Oktober weiterdebattiert werden.
Aufgrund der Erfahrungen, die man im letzten Jahr sammeln konnte, will der Synodenrat die kommende Synode dynamischer gestalten, erklärt Baldisseri: „Ein Punkt ist von den Synodenvätern verstärkt gefordert worden. Es soll die lange Reihe von Beiträgen vermieden werden, wie es während der vergangenen Synode gehandhabt wurde, damit die Beiträge der Synodenväter besser verteilt sind, und nicht alle hintereinander. Außerdem wurde darum gebeten, die einzelnen Sprachgruppen aufzuwerten, in Zeiten aufzuteilen - und nicht alle auf einmal, damit das Prinzip der Reihenfolge nach Themen erhalten bleibt.“
Daher werden die drei Wochen im Oktober auch thematisch gegliedert, entprechend dem Instrumentum Laboris, das ebenfalls dreigeteilt ist. In jeder Woche soll ein Teil des Dokuments besprochen werden. Am Ende der drei Wochen man ein abschließendes Dokument vorbereitet, das Papst Franziskus erhalten soll.
Während der Synode sollen die Medien ausführlich informiert werden, versichert Baldisseri, aber die Synodenväter sollten zugleich auch frei sein zu reden. „Oft erinnert Papst Franziskus daran, dass in der Synode der Heilige Geist wirkt und dass sie kein Parlament ist. Daher sind die Synodenväter aufgefordert, in der Synodenaula frei zu sprechen. Ebenso frei werden sie aber auch sein, nach eigenem Ermessen und Verantwortung mit den Medien zu sprechen“, betonte Baldisseri.
(rv 23.06.2015 pdy)
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