2015-06-22 08:55:00

Papst: „Antikörper“ gegen Wegwerfkultur entwickeln


Der systematische Ausschluss behinderter Menschen ist noch heute traurige Realität. Darauf verwies Papst Franziskus bei seinem Besuch des „Cottolengo“, einer katholischen Sozialeinrichtung für kranke und behinderte Menschen, die auf den Turiner Heiligen des gleichen Namens zurückgeht. Die Benachteiligung gebrechlicher, behinderter oder alter Menschen beim Empfang nötiger Therapien sei eine Folge der verbreiteten „Kultur des Wegwerfens“. Es gelte, „Antikörper“ gegen eine solche Haltung zu entwickeln, sagte Franziskus.

In einer Einrichtung wie dem Cottolengo lasse sich ein anderer Blick auf das Leben und den Menschen lernen. Dort würden gerade die Schwächsten hingebungsvoll geliebt und betreut. Giuseppe Benedetto Cottolengo habe die Konkretheit der evangelischen Liebe vorgelebt. „Ihr seid kostbare Glieder der Kirche“, sagte der Papst an die Patienten gerichtet. „Ihr seid das Fleisch des gekreuzigten Christus, und unsere Ehre ist es, dieses Fleisch zu berühren und ihm zu dienen.“

Der Daseinsgrund für eine Einrichtung wie dem „Cottolengo“ sei auch nicht Philanthropie, sondern das Evangelium, erinnerte der Papst. Der „Cottolengo“ steht in Italien sprichwörtlich für ein Haus, in dem Kranke, Menschen mit Behinderungen und Ausgegrenzte betreut werden. Das Modell des Turiner Sozialheiligen machte im ganzen Land Schule.

 

(rv 21.06.2015 gs)








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