2015-06-20 13:10:00

Papst besorgt über Jugendarbeitslosigkeit


„Jugendarbeitslosigkeit ist eine wahre soziale Plage“. Das sagte Papst Franziskus an diesem Samstag bei einer Audienz im Vatikan. Junge Menschen, die keine Arbeit fänden, würden „um ein zentrales Element ihrer Selbstverwirklichung“ betrogen, und genauso entgehe der Wirtschaft dadurch „der Beitrag der frischeren Kräfte“. „Eigentlich müsste die Arbeitswelt auf gut ausgebildete und arbeitswillige Jugendliche geradezu warten“, so Franziskus wörtlich. Stattdessen werde ihnen in diesen Jahren allzuoft „der Eindruck vermittelt, dass man sie eigentlich gar nicht braucht“.

Der Papst äußerte sich vor Menschen, die die italienische Auszeichnung eines „Cavaliere del lavoro“ erhalten haben. Zu ihnen gehörte lange auch der frühere italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi. Nachdem der „Cavaliere“ aber unlängst wegen Korruption rechtskräftig verurteilt wurde, mußte er diesen Titel ablegen. Berlusconi nahm dementsprechend auch nicht an der Audienz beim Papst teil.

Franziskus ging in seiner Ansprache auf Themen ein, die er auch in der am Donnerstag veröffentlichten Enzyklika „Laudato Si´“ behandelt hat. Das Gemeinwohl sei „das Ziel des menschlichen Zusammenlebens“, es lasse sich „nicht durch bloße Profit- oder Produktionssteigerung erreichen“, nötig sei vielmehr „das aktive Beteiligen aller Glieder des sozialen Leibes“. Im Zentrum der Entwicklung müsse der Mensch stehen, mahnte der Papst weiter. „Solange Männer und Frauen am Rand bleiben, kann man das Gemeinwohl nicht als wirklich erzielt ansehen.“

(rv 20.06.2015 sk)








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