Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat ihre
umstrittenen Äußerungen zur gleichgeschlechtlichen Ehe verteidigt. Die Debatte habe
gezeigt, dass einige Menschen andere Meinungen zum Thema „Ehe für alle“ nicht aushalten
könnten, sagte Kramp-Karrenbauer der Tageszeitung „Die Welt“. Das werfe „kein gutes
Licht auf die Diskussionskultur in Deutschland“. Am Ende gehe es „nicht darum, wer
welche Rechte hat, sondern um das Wohl der Kinder“, so die CDU-Politikerin weiter,
die dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) angehört. Auf die Frage, ob
ihre Entschiedenheit in dieser Frage aus dem katholischen Glauben komme, sagte sie:
„Ich mache Politik aus Überzeugung und lasse mich nicht gerne in Schubladen stecken.
Ich bin für die Frauenquote, für Lohnuntergrenzen und gegen die Ehe für alle.“
Kramp-Karrenbauer hatte in einem Interview Anfang Juni davor gewarnt, die in Deutschland
geltende Definition der Ehe als Gemeinschaft von Mann und Frau zu öffnen und dies
mit dem Hinweis auf gegenseitige Verantwortung zu begründen. Andere Forderungen seien
dann nicht auszuschließen, „etwa eine Heirat unter engen Verwandten oder von mehr
als zwei Menschen. Wollen wir das wirklich?“, so die Regierungschefin. Bestehende
Diskriminierungen gelte es jedoch weiter abzubauen.
(kna 20.06.2015 sk)
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