2015-06-17 11:54:00

Save the Children: Mehr minderjährige Flüchtlinge als zuvor


Rund ein Viertel der in diesem Jahr (seit Januar) angekommenen Flüchtlinge an den Küsten von Italien sind minderjährige Kinder. Die Nichtregierungsorganisation Save the Children, die in Lampedusa, Sizilien, Kalabrien und Apulien Nothilfe leistet, äußert in einer Presseaussendung große Sorge angesichts der immer schneller ansteigenden Zahl der minderjährigen Flüchtlinge. Von den rund 57.469 Migranten, die seit Januar über das Mittelmeer nach Italien gekommen sind, sind 4.556 unter 18 Jahre alt. Drei Viertel der minderjährigen Flüchtlinge kommen demnach ohne volljährige Begleitung an. Sie stammen hauptsächlich aus Eritrea, Syrien, Somali, Palästina und dem Irak. Save the Children Italien fordert den Schutz der EU für diese Kinder. Sie seien hilflos jeglicher Ausbeutung ausgeliefert und ein leichtes Opfer für Menschenhändler. Der Direktor von Save the Children Italien, Valerio Neri, begrüßt zwar den aktuellen EU-Beschluss, binnen zwei Jahren 40.000 Flüchtlinge aus Italien und Griechenland auf die übrigen 26 EU-Mitgliedsstaaten zu verteilen. Er kritisiert aber, dass diese Zahl angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen viel zu gering sei. Auch Caritas Europa kritisiert die langsame Entscheidungsfindung der EU-Mitgliedsstaaten. Es fordert legale Fluchtwege in die EU, denn das Verlassen der Heimat auf der Suche nach Schutz sei ein internationales Menschenrecht.

Die Staats- bzw. Regierungschefs werden beim EU-Gipfel am 25. und 26. Juni erneut über die Flüchtlingskrise in Europa beraten. EU- Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos sprach sich am Dienstag bei einer Sitzung der Innenminister der EU-Staaten gegen eine freiwillige Quote zur Aufnahme von Flüchtlinge in den EU-Mitgliedsstaaten aus. Er betonte, dass bis Ende Juni eine Einigung über die Kriterien der Verteilung auf die EU-Staaten fertiggestellt werde.

(varie 17.06.2015 no)








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