Der Schutz der Schöpfung geht alle etwas an – das hat der Papst nach dem Angelus-Gebet an diesem Sonntag einmal mehr betont. Franziskus blickte dabei auf die Veröffentlichung seiner Enzyklika zum Thema Umwelt am kommenden Donnerstag, 18. Juni, voraus. Das päpstliche Lehrschreiben hatte bereits vor seiner Publikation international viel Aufmerksamkeit erhalten. Franziskus will das Interesse als Gelegenheit für konkreten Einsatz im Klimaschutz verstanden wissen:
„Ich lade dazu ein, dieses Ereignis in den jeweiligen Erdteilen mit einer erneuten Aufmerksamkeit für die mannigfache Schädigung der Umwelt zu begleiten und auch für ihre Rettung. Diese Enzyklika richtet sich an alle: Beten wir dafür, dass alle ihre Botschaft erhalten. Möge ihre Verantwortung für das gemeinsame Haus wachsen, das Gott uns allen anvertraut hat.“
Verantwortungsvolles „Verwalten“ bzw. liebevolles „Hüten“ der anvertrauten Schöpfung – das wird für Papst Franziskus in der Figur des Josef beispielhaft sichtbar. Diesen Aspekt betonte der Papst in seinem Pontifikat von Anfang an. So etwa in seiner Predigt am 19. März 2013 in der Messe zum Amtsantritt am Fest des heiligen Josef:
„Die Berufung zum Hüten geht jedoch nicht nur uns Christen an; sie hat eine Dimension, die vorausgeht und die einfach menschlich ist, die alle betrifft. Sie besteht darin, die gesamte Schöpfung, die Schönheit der Schöpfung zu bewahren, wie uns im Buch Genesis gesagt wird und wie es uns der heilige Franziskus von Assisi gezeigt hat: Sie besteht darin, Achtung zu haben vor jedem Geschöpf Gottes und vor der Umwelt, in der wir leben. Die Menschen zu hüten, sich um alle zu kümmern, um jeden Einzelnen, mit Liebe, besonders um die Kinder, die alten Menschen, um die, welche schwächer sind und oft in unserem Herzen an den Rand gedrängt werden. … Im Grunde ist alles der Obhut des Menschen anvertraut, und das ist eine Verantwortung, die alle betrifft. Seid Hüter der Gaben Gottes! … Alle Verantwortungsträger auf wirtschaftlichem, politischem und sozialem Gebiet, alle Männer und Frauen guten Willens möchte ich herzlich bitten: Lasst uns „Hüter“ der Schöpfung, des in die Natur hineingelegten Planes Gottes sein, Hüter des anderen, der Umwelt; lassen wir nicht zu, dass Zeichen der Zerstörung und des Todes den Weg dieser unserer Welt begleiten! Doch um zu „behüten“, müssen wir auch auf uns selber Acht geben! Erinnern wir uns daran, dass Hass, Neid und Hochmut das Leben verunreinigen! Hüten bedeutet also, über unsere Gefühle, über unser Herz zu wachen, denn von dort gehen unsere guten und bösen Absichten aus: die, welche aufbauen, und die, welche zerstören! Wir dürfen keine Angst haben vor der Güte, ja, nicht einmal vor der Zärtlichkeit!“
(rv 14.06.2015 pr)
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