Der ehemalige Abt von Einsiedeln verteidigt den scheidenden FIFA-Präsidenten Sepp Blatter. Wie kath.ch berichtet, sagte Martin Werlen: „Mit Beurteilungen im Schema Schwarz-Weiß wird man keinem Menschen gerecht.“ Blatter wird als Präsident des Weltfußballverbandes vorgeworfen, sich der Korruption schuldig gemacht zu haben. Vorverurteilungen in aller Öffentlichkeit seien gang und gäbe, kommentierte Alt-Abt Martin Werlen. Allerdings solle man „gerade als Getaufte“ damit zurückhaltend sein: „Zudem müssten wir in der Nachfolge Jesu Christi besonders bei den Menschen sein, die verurteilt werden – ob berechtigt oder nicht. Wir müssen immer wieder Taten verurteilen – aber der Mensch ist mehr als seine Taten. Den Menschen dürfen wir nie verurteilen“, so Werlen.
Der Alt-Abt verwies weiter auf Blatters Einsatz für „Fairplay“ beim Fußball. So habe der scheidende FIFA-Präsident etwa den italienischen Fußballer Simone Farina zum FIFA-Fairplay-Botschafter ernannt, weil dieser sich weigerte, für Wetten ein Spiel zu manipulieren. Zudem habe sich Blatter für benachteiligte Menschen eingesetzt. Mit Blick auf die Korruptionsvorwürfe gegen den scheidenden FIFA-Präsidenten sagte Werlen: Möglicherweise habe Blatter die „immer noch mächtige Europazentriertheit und deren Folgen auch in einem internationalen Verband unterschätzt“.
(kath.ch 09.06.2015 mg)
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