Vertreter der Kirchen und des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF)
haben am Montag in Nürnberg über den ausgehandelten Kompromiss zum Kirchenasyl beraten.
Das meldet die Nachrichtenagentur KNA. Das Treffen habe dazu gedient, auf Arbeitsebene
Abläufe im Detail zu besprechen, sagte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz,
Matthias Kopp, am Montagabend. Ende Februar hatten die Kirchen und das BAMF vereinbart,
bis Herbst eine neue Zusammenarbeit bei Kirchenasylfällen zu erproben. Dabei sollen
Kirchenvertreter die Möglichkeit bekommen, Einzelfälle erneut vom Bundesamt überprüfen
zu lassen, im Idealfall noch bevor die betroffenen Personen ins Kirchenasyl aufgenommen
werden. Im Spätherbst soll es dann zu einer Evaluierung des Verfahrens kommen. Vorausgegangen
war eine kontroverse Debatte zwischen Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU)
und den Kirchen über einen möglichen Missbrauch des Kirchenasyls.
Nach Angaben der ökumenischen Bundesarbeitsgemeinschaft ‚Asyl in der Kirche’ gab es
im vergangenen Jahr 430 Fälle von Kirchenasyl in Deutschland. Zum 5. Juni dieses Jahres
befanden sich 459 Flüchtlinge, darunter etwa 126 Kinder, in kirchlicher Obhut.
(kna 09.06.2015 ord)
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