2015-06-09 10:33:00

Kirchenasyl: Kompromiss zwischen Kirche und Staat


Vertreter der Kirchen und des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) haben am Montag in Nürnberg über den ausgehandelten Kompromiss zum Kirchenasyl beraten. Das meldet die Nachrichtenagentur KNA. Das Treffen habe dazu gedient, auf Arbeitsebene Abläufe im Detail zu besprechen, sagte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, am Montagabend. Ende Februar hatten die Kirchen und das BAMF vereinbart, bis Herbst eine neue Zusammenarbeit bei Kirchenasylfällen zu erproben. Dabei sollen Kirchenvertreter die Möglichkeit bekommen, Einzelfälle erneut vom Bundesamt überprüfen zu lassen, im Idealfall noch bevor die betroffenen Personen ins Kirchenasyl aufgenommen werden. Im Spätherbst soll es dann zu einer Evaluierung des Verfahrens kommen. Vorausgegangen war eine kontroverse Debatte zwischen Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) und den Kirchen über einen möglichen Missbrauch des Kirchenasyls.

Nach Angaben der ökumenischen Bundesarbeitsgemeinschaft ‚Asyl in der Kirche’ gab es im vergangenen Jahr 430 Fälle von Kirchenasyl in Deutschland. Zum 5. Juni dieses Jahres befanden sich 459 Flüchtlinge, darunter etwa 126 Kinder, in kirchlicher Obhut.

 

(kna 09.06.2015 ord) 








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