2015-06-05 11:44:00

Papst zu Herz-Jesu-Priestern: Botschaft der Barmherzigkeit


„Selig die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden“ (Mt 5, 7): An dieser Seligpreisung Jesu sollen Ordensleute Maß nehmen. Das legte Papst Franziskus an diesem Freitag dem Generalkapitel der Herz-Jesu-Priester, genannt Dehonianer, ans Herz. Die Ordensleute waren mit ihrem neuen Oberen in den Vatikan gekommen. Franziskus hielt seine Ansprache frei und übergab den vorbereiten Redetext, ohne ihn zu halten. Er gratulierte dem neuen Generaloberen der Herz-Jesu-Priester, dem im Emsland geborenen Heiner Wilmer, persönlich zu seiner Wahl.

In der geschriebenen Ansprache betonte der Papst, dass das Ordensleben dann wirklich ein Leben aus dem Evangelium sei, wenn es die Seligpreisungen konkret verwirkliche. Ordensleute seien zum Erbarmen aufgerufen: Da gehe es vor allem darum, in tiefer Einheit mit Gott im Gebet zu leben, in der Betrachtung der Heiligen Schrift und in der Feier der Eucharistie, damit das ganze Leben ein Weg des Wachstums in der Barmherzigkeit Gottes werde. Je klarer die bedingungslose Liebe des Herrn werde und je offener man für ihn sei, desto mehr wachse Zärtlichkeit, Verständnis und Güte zu den Menschen, die einen umgeben, so der Papst.

Das religiöse Leben sei ein Zusammenspiel derjenigen, die sich von Gott geliebt fühlten und derjenigen, die versuchten, ihn zu lieben. In diesem gemeinsamen Bestreben könne man den „tiefen Grund des spirituellen Einklangs“ finden, so der Papst. Er betonte die Bedeutung der „Barmherzigkeit“ und verwies in seinem Schreiben auf die vorbildhafte Figur des Ordensgründer der Dehonianer, Leon Gustave Dehon.

Barmherzigkeit sei Jesu Antlitz, unterstrich der Papst: als er die Kranken heilte, als er mit den Sündigen zu Tisch saß, als am Kreuze hing und vergab. „Und der Herr ruft euch auf, die ‚Kanäle‘ dieser Liebe vor allem für die Letzten, die Ärmsten zu sein, die in seinen Augen die Privilegierten sind.“

Papst Franziskus betonte in dem Schreiben die Gewichtigkeit dieser Barmherzigkeit. Eine Öffnung für neue Herausforderungen sei notwendig. Und auch wenn dies Opfer mit sich bringe, so müsse man sich der Realität und der Gesellschaft mit all ihren Problemen stellen und barmherzig sein.

(rv 05.06.2015 no)








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