2015-06-01 10:49:00

Südsudan: Seliger Romero als Vorbild für Gewaltverzicht


Der vor einer Woche seliggesprochene Erzbischof Oscar Romero ist auch für die Kirche im Südsudan ein wichtiges Vorbild. Das sagten die Salesianerpriester Eric Ondieki Mairura und Antimi Paul Sigungu von der Ordensprovinz Ostafrika in einem Interview mit der Nachrichtenagentur kathpress. Die beiden Ordensmänner, die auf die Einladung des Hilfswerks „Jugend Eine Welt“ zu Besuch in Wien waren, erinnerten an die ständigen Bemühungen des Märtyrers aus El Salvador um Gerechtigkeit und um ein Ende der Morde in seinem Land. In ähnlicher Weise positioniere sich auch die katholische Kirche im Südsudan, erklärte Mairura.

Besonderes Augenmerk lenkten die beiden Ordensleute auf die enorme Aufrüstung, die im Südsudan und auch in benachbarten Ländern in beunruhigendem Tempo und Ausmaß vor sich gehe. So etwas habe es in vergleichbarer Weise nur früher in Südafrika gegeben. Die internationalen Organisationen versagten in dieser Hinsicht, da die Militarisierung eindeutig nicht zur Lösung der bestehenden Probleme beitrage, kritisierte Sigungu. Als Brenn-und Sammelpunkt der gärenden Probleme der Region nannten die Salesianer zudem das völlig überfüllte Flüchtlingslager Kakuma mitten in der Wüste im Norden Kenias, unweit der Grenzen zum Südsudan und zu Uganda. Bis zu 1.500 Flüchtlinge kämen täglich neu an, mehr als zwei Drittel davon seien minderjährig, berichtete Mairura weiter.

Um die dramatische Lage zu verbessern, setze die Kirche auf einen Prozess ohne Gewalt und Druck und versuche mit Appellen an das Gewissen und die Vernunft, insbesondere über Bildung und Erziehung, negative Einstellungen in Südsudan zu verändern. „Überzeugen ist die einzige Waffe, die wir haben“, so die Ordensmänner.

(kap 01.06.2015 lh)








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