2015-05-28 11:00:00

FIFA-Skandal: Sportbischof Peters über Ethik des Sports


Papst Franziskus ist ein bekennender Fußball-Fan, doch bis jetzt äußerte er sich nicht zu dem aktuellen Korruptionsskandal in den höchsten Reihen der Weltfußballorganisation FIFA. Kurz vor der Wahl eines neuen FIFA-Präsidenten – Sepp Blatter tritt zur Wiederwahl an – kommen immer mehr Details von Bestechung und illegalen Absprachen ans Licht. Nach der Festnahme auf US-Ersuchen von sieben Funktionären der FIFA wegen Verdacht auf Korruption und Geldwäscher über 24 Jahre ist die offizielle Fußball-Welt erschüttert. Dass Sport eine Ethik voraussetzt, betont der Sportbeauftragte der deutschen Bischofkonferenz  Peters. Er äußerte sich im Vorfeld des DFB-Pokalfinales am 30. Mai dazu, dass Geld eine zu große Rolle in diesem Sport spiele.

Peters mahnt angesichts der Spitzengehälter im Leistungssport, dass die Sportwelt eine mögliche Begrenzung von Transferzahlungen oder Gehältern ins Visier nehmen könnte. Gleichzeitig sagt er, es gebe viele „hervorragende Beispiele“, wie Spitzensportler, die sich für bessere Chancen im Bereich der Bildung oder der sportlichen Ausbildung für Kinder einsetzten.

Der aktuelle FIFA-Skandal soll auch die Vergaben für die WM 2018 und 2022 sowie 2010 betreffen. Vieles sollte bereits ausgemacht gewesen sein – und das für satte Summen. Harte Vorwürfe, die nun Konsequenzen mit sich ziehen werden. Unter anderem drohen bereits Geldgeber wie Coca-Cola oder Visa mit einem Stopp. Sportbischof kritisierte in Bezug auf die WM 2014 in Brasilien und die WM 2022 in Katar die Ausbeutung der Arbeiter.

Er sieht es als Aufgabe der Kirche, sich etwa zu schwierigen Lebensverhältnissen wie in Brasilien, dem Land der Fußball-WM 2014 und Olympia 2016 äußern. Es sei gut, dass die Kirche etwa mit dem katholischen Sportverband DJK und dem Lateinamerikahilfswerk Adveniat präsent gewesen sei und Themen angestoßen habe, die „bis heute nachhaltig sind“. Das gelte auch bei der Fußball-WM in Katar: Wenn dort zum Bau der Stadien „Billigst-Arbeitskräfte wie Sklaven ins Land geholt“ würden, dürfe das „nicht unkommentiert bleiben von unserer Seite“.

Unter Kritik steht nun auch Fifa-Chef Sepp Blatter, der am Freitag wiedergewählt werden sollte. Unter den augenblicklichen Umständen wir dies jedoch kritisch betrachtet. Vor knapp zwei Monaten behauptete Blatter, der Fußball-Weltverband sei einflussreicher als jede Religion. Dafür erntete er bereits Kritik von Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki, der von einer eindeutigen Selbstüberschätzung des Fifa-Chefs sprach.

 

(rv 28.05.2015 no)








All the contents on this site are copyrighted ©.