2015-05-27 10:07:00

Studientag zur Familie: „Dynamik des Zuhörens“


Rund vier Monate vor Beginn der Weltbischofssynode zu Ehe und Familie lobt die Theologin Anne-Marie Pelletier eine offenere Gesprächskultur in der katholischen Kirche. Inzwischen gebe es eine „Dynamik des Zuhörens“, sagte die französische Bibelwissenschaftlerin am Dienstag dem Internetportal Vatican Insider. Das kirchliche Lehramt habe verinnerlicht, dass es seine Aussagen nicht abgekoppelt vom Denken der Gläubigen treffen könne. Glaubwürdig bleibe die Kirche nur mit der Bereitschaft zuzuhören. Das „Alphabet“ der Kirche könne sich zwar nicht verändern, die „Sprache“ aber schon, betonte Pelletier. Voraussetzung sei jedoch eine veränderte Haltung zur Welt, die auch das „Risiko des Neuen“ nicht scheue, ohne dabei den Glauben an die Botschaft Jesu anzutasten. „Wenn die Kirche am Ende der Synode lediglich bekräftigt, was sie immer gesagt hat, wäre das ein Fehlschlag“, so die Trägerin des Ratzinger-Preises 2014.

Pelletier hatte am Montag in Rom an einem Studientag deutscher, französischer und schweizerischer Bischöfe sowie Theologen in Vorbereitung auf die Synode teilgenommen. Dabei sei frei und offen über die Herausforderungen der Kirche in der heutigen Welt diskutiert worden, sagte Pelletier. Themen waren unter anderem der kirchliche Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen und homosexuellen Paaren.
 

(kna 27.05.2015 ord)








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