2015-05-21 13:52:00

Australien: Kardinal Pell weist Vorwurf von Missbrauchsopfer zurück


Sydneys früherer Erzbischof Kardinal George Pell hat den Vorwurf der versuchten Bestechung eines Missbrauchsopfers zurückgewiesen. „Ich habe zu keinem Zeitpunkt versucht, David Ridsdale oder seine Familie zu bestechen oder ihnen finanzielle Anreize für ihr Schweigen angeboten“, erklärte Pell am Donnerstag über die Website der Erzdiözese Sydney. Der 73-Jährige reagierte damit auf Vorwürfe, die das Missbrauchsopfer am Vortag in einer Anhörung des  Untersuchungsausschusses gegen ihn erhoben hatte. Ridsdale war vor rund vier Jahrzehnten von seinem Onkel und Pfarrer missbraucht worden. Er erklärte vor dem Ausschuss, Pell habe ihm auf seine Beschwerde hin Schweigegeld angeboten. Pell wehrte sich zudem gegen den Vorwurf, den heute 81-jährigen Pfarrer damals durch eine Versetzung in eine andere Gemeinde vor Ermittlungen wegen Missbrauchs geschützt und dessen Taten vertuscht zu haben. In mehreren Verfahren zwischen 1993 und 2013 hatte Pfarrer Gerald Ridsdale den Missbrauch von rund 50 Jungen und Mädchen gestanden.

Pell ist seit Februar 2014 Präfekt des neuerrichteten vatikanischen Wirtschaftssekretariates und damit eine Art „Finanzminister“ des Vatikan. Zudem gehört er der von Papst Franziskus  eingesetzten Kommission aus neun Kardinälen an, die Vorschläge zur Reform der römischen Kurie unterbreiten sollen (K9-Rat). Als Erzbischof von Sydney, das als Hauptstadt des australischen Libertinismus galt, meldete er sich mehrmals mit wertkonservativen Positionen zu Homosexualität, Bioethik und Umwelt zu Wort.

(kna 21.05.2015 gs)








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