2015-05-16 11:37:00

Burundi: Alle sprechen von Einheit, sind aber selber uneinig


In Burundi haben die aufständischen Armeeoffiziere ihren Putschversuch beendet. Sie wurden verhaftet oder befinden sich auf der Flucht. Weiterhin finden Demonstrationen in der Hauptstadt statt. Regierungsgegner fürchten sich zwar vor einer Repressionswelle, doch viele wollen sich nicht mit der bisherigen der Machtclique um Präsident Pierre Nkurunziza zufriedengeben. Der Xaverianer-Missionar Claudio Marano lebt und arbeitet in Bujumbura. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagt der Italiener, dass bei den Protesten geschossen wurde und es Tote gab.

„Burundi allein wird es nicht schaffen können, wieder Frieden und Ruhe zu schaffen. Es bedarf des Einsatzes der internationalen Staatengemeinschaft. Doch da bin ich skeptisch, denn die USA sagen das eine, die EU spricht etwas anderes und die UNO wiederum hat eine andere Einstellung. So geht das nicht. Alle rufen Burundi zur Einheit auf, aber selber sind die internationalen Institutionen uneinig.“

Derweil leiden die Menschen in Burundi an Nahrungsmangel. Kinder könnten die Schulen nicht besuchen und das Gesundheitssystem sei außer Gefecht gesetzt worden. Burundi zählt zu den ärmsten Ländern der Welt, mit der gegenwärtigen Krise verschärfe sich die Lage noch weiter, so der Missionar.

„Nach dem Putschversuch haben viele Angst, denn alle gehen davon aus, dass es nun Massaker gegen Regierungsgegner geben wird. Jene Zonen, die sich auf die Seite der Putschisten gestellt haben, müssen sicherlich mit Repressionen rechnen.“

(rv/fides/nzz 16.05.2015 mg)








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