2015-05-07 13:10:00

Vereidigung neuer Schweizergardisten


32 Hellebardiers der Schweizer Gardisten wurden am Mittwochabend im Damasushof im Vatikan feierlich vereidigt. Die Feier findet jedes Jahr am 6. Mai statt und erinnert an den ‚Sacco di Roma‘, die Plünderung Roms. Damals verteidigten die Schweizer Gardisten mit hohen eigenen Verlusten das Leben des Papstes. Heute sind sie weiterhin noch für die Sicherheit des Papstes zuständig, auch wenn sie darüber hinaus noch als Touristenattraktion weltbekannt geworden sind.

Mit einer Hand an der Fahne und die andere zum Schwur erhoben, leistet Leo Leimgruber unter den Augen des Substituten des vatikanischen Staatssekretariats, Erzbischof Giovanni Angelo Becciu, der den Papst vertritt, seinen Eid für die Schweizer Garde ab. Leimgruber schwört treu dem Papst mit ganzer Kraft zu dienen und wenn nötig sogar sein Leben hinzugeben. Seit November vergangenen Jahres ist Leo Leimgruber Rekrut bei der Schweizer Garde. Die Vereidigung ist der Höhepunkt im Leben eines Gardisten, sagt man zumindest: „Ich denke für jemanden Außenstehenden ist es schöner, als wenn man selber da steht. Es ist sicher sehr emotional und schön, aber man ist froh, wenn es zu Ende ist in diesem Moment.“ Mehrere Male haben die Rekruten in den vergangenen Wochen stundenlang die Zeremonie für den großen Tag geprobt. In Gleichschritt laufen, wie gebe ich die Hellebarde vor dem Eid dem Nachbar, wie laufe ich zur Fahne und vor allem wie geht der Schwur. Die mehrstündigen Übungen haben sich gelohnt. Bei Leo Leimgruber hat alles funktioniert und er hat sich auch nicht versprochen.

Bevor die Rekruten ihren Eid ableisteten, sprach ihr Kommandant Christoph Graf zu ihnen. Sie sollen immer ihr Bestes geben, ganz nach der Weisheit von Mutter Teresa aus Kalkutta. „Gott wird dich nicht fragen, wie viele Bücher du gelesen hast, wie viele Wunder du gewirkt hast. Er wird dich fragen, ob du aus Liebe zu ihm dein Bestes gegeben hast. Kannst du aufrichtig sagen, du hast dein Bestes gegeben?“ Ihre Arbeit soll Zeugnis ihres Glaubens sein, so Kommandant Graf. Er erinnert die Gardisten an ihre täglichen Begegnungen mit all den Millionen Gläubigen an den Eingängen zum Vatikan oder auch bei Audienzen mit dem Papst. „Wenn ihr euren Dienst nach der Weisheit von Mutter Theresa verrichtet, wie viele Menschen könnt ihr mit dem Auftreten in unserer farbenträchtigen Uniform und mit einem freundlichen Lächeln glücklich und zufrieden machen?“

        

Graf ging am Ende seiner Ansprache auch auf die internationale Sicherheitslage sowie auf mögliche Anschlagspläne ein und verwies auf die Allmacht Gottes. Auch die Eltern von Leo Leimgruber machen sich keine Sorge um ihren Sohn, erzählt sein Vater Franz Leimgruber: „Das erste halbe Jahr ist schon vorbei. Ängste haben wir keine, weil wenn er arbeiten geht, kann auch so viel passieren. Das hier ist einfach eine andere Art von Arbeit. Wenn es etwas passieren muss, dann ist bestimmt vorherbestimmt. Also Angst ist keine da.“

Nun ist Leo Leimgruber vollwertiges Mitglied der Schweizer Garde, für mindestens zwei Jahre. Während für seine Eltern das Treffen mit dem Papst am Anfang der Woche eine ganz besondere Ehre als „gewöhnliches Fußvolk“ war, gewöhnt sich Leimgruber immer mehr an den Umstand, dass er nun immer wieder den Papst treffen wird. „Es ist etwas Spezielles und außergewöhnliches, aber irgendwann wird das, ich will nicht sagen Alltag, aber man ist nicht mehr so aufgeregt, wenn er das nächste Mal kommt.“

(rv 07.05.2015 pdy)








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