2015-05-06 16:10:00

Papst will Akten zu argentinischer Militärdiktatur freigeben


Papst Franziskus will die Akten über die argentinische Militärdiktatur (1976-1983) in den Vatikanischen Archiven vorzeitig freigeben. Der Vize-Sprecher des vatikanischen Presseamtes, Pater Ciro Benedettini, bestätigte am Mittwoch gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur, die betreffenden Unterlagen würden derzeit katalogisiert. Der Papst wolle damit den Angehörigen der Opfer helfen. Es sei noch offen, ob der gesamte Bestand zugänglich gemacht werde. Festzulegen sei auch, wer genau das Material einsehen dürfe. Regulär gibt der Vatikan Akten erst nach Ablauf einer Frist von 70 Jahren frei. Bislang sind im Vatikanischen Geheimarchiv die Bestände bis 1939 für Forscher frei zugänglich. 

Während der argentinischen Militärdiktatur verschwanden nach Schätzungen bis zu 30.000 Menschen. Sie wurden getötet und zumeist vorher gefoltert. Bislang wurde dieses Kapitel der argentinischen Geschichte kaum aufgearbeitet. Franziskus hat Bürgerrechtlern und Angehörigen von Opfern wiederholt seine Unterstützung bei der Aufklärung dieser Verbrechen zugesagt. Eine argentinische Bürgerrechtlerin hatte Ende April nach einer Begegnung mit dem Papst berichtet, Franziskus wolle die Akten der Militärdiktatur freigeben.

(kna 06.05.2015 sk)








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