2015-05-06 08:45:00

Hilfe für Nepal: Erst Zelte, dann der Wiederaufbau


400 Millionen US-Dollar an Soforthilfe erbittet die UNO für Nepal: So viel brauche es, um die grundsätzliche Infrastruktur nach dem Erdbeben wieder herzustellen. Acht Millionen Menschen seien betroffen, so Experten der Vereinten Nationen, 1,4 Millionen brauchen Lebensmittelhilfen. Die Regierung des Landes geht von über 10.000 Toten aus, die das Beben gefordert habe. Vor Ort helfen Regierungen wie China, Indien und Pakistan dem Land, aber natürlich auch viele internationale Hilfsorganisationen.

Für das katholische Hilfswerk Caritas International koordiniert Stefan Teplan den Einsatz mit. Das Domradio Köln hat ihn im Himalaya erreicht. Von dort berichtet er, was die Menschen dort wirklich brauchen. „Erstaunlicherweise zunächst nicht Lebensmittel oder Trinkwasser, wie wir das sonst aus Katastrophengebieten kennen. Damit sind sie derzeit noch relativ gut versorgt. So gut wie alle Menschen haben nach Zeltplanen nachgefragt. Sie müssen sich vorstellen, alle Menschen campen dort im Freien ohne ein Dach über dem Kopf, sind nachts der Kälte ausgesetzt, tagsüber dem immer wieder einsetzenden Regen und vor allem befürchten sie den Monsun, der Mitte Juni bis Ende Juni hier einsetzen soll. Wir haben einen Tag danach begonnen in diesen Bergregionen Zeltplanen zu verteilen und sind immer noch dabei.” Die Menschen klagten, dass die Regierung des Landes zu wenig tue oder nicht vorbereitet sei, berichtet Teplan.

Im Augenblick sei man noch mit der Nothilfe beschäftigt, Caritas International plant aber weit darüber hinaus. „Wir rechnen mit mehreren Jahren, wir haben Erfahrungen in solchen Katastrophenfällen, vor allem die psychosoziale Hilfe, die sehr notwendig ist, weil sehr viele Menschen sehr traumatisiert sind und das Wiederaufbauprogramm werden Jahre dauern. Wir werden in drei Phasen vorgehen: zunächst müssen wir Zeltplanen dringend vor dem Monsun für die Menschen bringen, dann werden wir stabilere Notunterkünfte bauen und gleichzeitig beginnt ein Wiederaufbau der Häuser, die die Menschen verloren haben. Das dauert erfahrungsgemäß mehrere Jahre.”

(domradio 06.05.2015 ord)








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