2015-05-01 13:51:00

Nepal: Caritas hilft mit drei Millionen Euro


Nepal: Ein Land findet sich rund eine Woche nach den verheerenden Erdbeben in Schutt und Asche wieder. Kaum Hoffnung für weitere Überlebende. Das zählen der Toten nimmt kein Ende. Mehr als 6.200 Menschen haben ihr Leben verloren, so die aktuelle Zahl der Vereinten Nationen. Mehr als 10.000 seien verletzt.

Mehr als hundert weitere Menschen starben im benachbarten Indien und China. Insgesamt sollen 8,1 Millionen Menschen, also vier Mal so viel wie Nepals Bevölkerung von den Folgen der Erdbebens betroffen sein. 1,4 Millionen Menschen sind nun auf Lebensmittelgüter angewiesen, das entspricht der Einwohnerzahl der Stadt München. Der Kampf um die Hilfsgüter startet und die längerfristigen Konsequenzen dieser tödlichen Naturkatastrophe sind absolut nicht einschätzbar. Das sagt der Generalsekretär von Caritas Internationalis Michel Roy im Interview mit Radio Vatikan.

„Als wir von dem Erdbeben hörten der Stärke 7,9, wussten wir sofort, das ist unglaublich viel. Die ersten Fotos und Videos aus Katmandu bestätigten unsere Befürchtungen. Die Totenzahl wird weiterhin steigen, denn wir haben noch keine Ahnung, was in vielen Dörfern in den Bergen passiert ist. Der Kontakt und die Straßen zu diesen Dörfern wurde abgeschnitten. Telefone funktionieren nicht. Es ist unglaublich schwierig den Kontakt mit den betroffenen Orten zu halten.“

Das Erdbeben sei in einer horizontalen Linie verlaufen, erklärt Roy, von Westen nach Osten, und traf eben auch Indien, Bangladesch sowie auch Tibet. Die Ausgangssituation in Nepal war bereits nicht optimal. Die 32 Millionen Nepalesen seien mehrheitlich arm. Landwirtschaftlich sei Nepal schwierig zu nützen, aufgrund der vielen Gebirge. Die meisten Nepalesen würden nach Indien auswandern, um dort zu arbeiten. Viele werden auch Opfer von Menschenhandel. In diesem Moment sei das größte Bedürfnis der Menschen: das blanke Überleben, erklärt Roy. Sie seien alle traumatisiert.

„Es ist kalt, es regnet. Der Monsunregen kommt. Sie brauchen eine Unterkunft, wenn sie nicht mehr heimkehren können oder wollen. Sie brauchen Nahrung und Wasser. Um ihnen beim Überleben zu helfen, brauchen sie Lebensmittel und Unterstützung. Aber das ist nicht einfach. Die Straßen, die Infrastruktur und die Kommunikation wurde durch das Beben zerstört. Katmandu hat zum Beispiel nur einen kleinen Flughafen, der nur sechs Flugzeuge empfangen kann.“

Nun müssten Tote bestattet, Vermisste identifiziert und Familien wieder zusammengeführt werden. Die UN-Katastrophenhelfer verdeutlichten das Ausmaß der Katastrophe auch anhand der Sachschäden: mindestens 130.000 Häuser in Nepal wurden demnach zerstört, weitere 85.000 beschädigt. Die Caritas-Familie versucht zu helfen, wo sie können und sie arbeiten alle gemeinsam. Caritas Bangladesch, Pakistan, Indien. Sie haben Erfahrung unter solchen erschwerten Umständen zu helfen und sind gewöhnt an Fluten und Taifun, erklärt Roy. Bisher wurden mehr als 3 Millionen Euro für die Caritas gespendet, was sehr viel für so kurze Zeit sei. Caritas werde das Geld in Langzeitprojekte, geplant sind fünf Jahre, und in den Wiederaufbau investieren.

(rv 01.05.2015 no)








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