2015-04-29 13:38:00

Limburg: Bistum legt Jahresabschlüsse 2012, 2013 offen


Das Bistum Limburg setzt seit dem letzten Finanzskandal auf Transparenz: In einer aktuellen Presseaussendung legt es die Jahresabschlüsse 2012 und 2013 des Bischöflichen Stuhls zu Limburg offen. Die Erarbeitung der Bilanz hätte „noch einmal viele schmerzliche Wahrheiten der Vergangenheit vor Augen geführt“, so der Finanzdezernent Gordon Sobbeck.

Zum Jahresende 2012 weist der Bischofssitz eine Bilanzsumme von 92,1 Millionen Euro und zum Jahresende 2013 eine Bilanzsumme von 92,5 Millionen Euro auf. Für das Jahr 2012 wird ein negatives Ergebnis von 1,5 Millionen Euro und für das Jahr 2013 ein Defizit von 1,4 Millionen Euro ausgewiesen.

„Die Jahresabschlüsse sind maßgebend durch den Bau des Bischofshauses geprägt worden“, erklärte Finanzdezernent Gordon Sobbeck bei der Offenlegung der Zahlen am Mittwoch in Limburg. Bis Ende 2013 seien durch den Bau Gesamtkosten in Höhe von 31,3 Millionen Euro entstanden. Davon entfallen 28,5 Millionen Euro nach handelsrechtlicher Zuordnung auf Herstellungskosten des Gebäudes. Hinzu kämen Kosten für Kunst und sonstige Ausstattungen von 1,7 Millionen Euro und Kosten unter anderen für Restaurierungsleistungen und Vorkosten aus den ersten Projektphasen von 1,1 Millionen Euro.

Die 28,5 Millionen Euro der Herstellungskosten des Gebäudes wurden genau überprüft. Rund 3,9 Millionen Euro dieser Kosten seien außerplanmäßig für nicht realisierte Planentwürfe oder Um-, Rück- und Wiederaufbauten in der Bauzeit verwendet worden.

„Das Bistum begegnet diesen Sachverhalten konsequent. Soweit durch ungerechtfertigte Abrechnungen von Planungsbeteiligten zu hohe Zahlungen geleistet wurden, werden diese zurückgefordert“, sagte Sobbeck. Bei Gesprächen des Apostolischen Administrators im Vatikan seien zudem kirchenrechtliche Fragestellungen und auch die Frage nach einer materiellen Wiedergutmachung vorgebracht worden. Die Gesprächspartner sicherten nach interner Abstimmung Antworten auf diese Fragen zu. Im Juli sollen die Jahresabschlüsse zum 31. Dezember 2014 der Körperschaften „Bistum Limburg“, „Domkapitel“ und der „Schulstiftung“ gemeinsam veröffentlicht werden.

Der zuständige Bischof Tebartz-van Elst war im Herbst 2013 wegen der stark gestiegenen Baukosten für das neue Diözesane Zentrum am Limburger Domberg in die Kritik geraten. Im März 2014 nahm Papst Franziskus das Angebot zum Amtsverzicht an, das der Bischof eingebracht hatte.

(pm 29.04.2015 no)

 








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