2015-04-28 13:44:00

Vatikan/Nepal: Papstspende für Erdbebenopfer


Der Papst hilft den Erdbebenopfern in Nepal mit einer Spende im Wert von 100.000 US-Dollar. Es handele sich um „eine erste“ Hilfsspritze für die notleidende Bevölkerung, gab der päpstliche Rat „Cor Unum“ an diesem Dienstag in einer Aussendung bekannt. Das Geld soll über die Ortskirche in Hilfsmaßnahmen fließen. Laut aktueller Schätzungen fielen dem Beben in der Region über 4.300 Menschen zum Opfer, etwa sieben Millionen Menschen sind in Nepal durch die Folgen der Naturkatastrophe betroffen, eine Million wurde obdachlos.

„Atmosphäre der Verzweiflung“

Im Interview mit Radio Vatikan schildert der Direktor von Caritas Nepal das Ausmaß der Katastrophe. Der Jesuit Pius Perumana: „Die Lage ist ernst, wirklich ernst. Die Leute finden sich auf der Straße ohne ein Dach über dem Kopf wieder. Einige haben unter Plastikplanen Schutz gefunden, doch viele müssen im Freien blieben und haben nichts mehr. In vielen Gegenden bei Katmandu hat es geregnet und die Temperaturen sind runtergegangen. Außerdem fehlen Essen und Trinkwasser; die Bevölkerung braucht umgehend Schutz, Essen, Hygieneartikel. Die Hilfsaktionen gehen ununterbrochen weiter, denn viele Menschen wurden in eingestürzten Gebäuden eingeschlossen: Wir wissen nicht einmal, ob sie noch leben oder nicht. Hier herrscht eine Atmosphäre der Verzweiflung.“

Laut Schätzungen der Regierung seien 400.000 Gebäude zerstört worden. Perumana nimmt an, dass die Opferzahlen noch weit in die Höhe gehen könnten und spricht im Interview mit Radio Vatikan von bis zu 6.000 möglichen Toten. Das ganze Land sei von schweren Erschütterungen getroffen worden. Über das Umland der Hauptstadt Katmandu berichtet er: „In einigen Außenbezirken steht kein einziges Haus mehr. Einige Dörfer wurden komplett dem Erdboden gleichgemacht, die Leute leben auf der Straße. Sie brauchen dringend Hilfe. Auch aus einigen unserer Missionen, zu denen man normalerweise drei Tage Fußweg braucht, erhalten wir Nachrichten über schwere Zerstörungen.“

Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten

Unter den Hilfsbedürftigen in Nepal gibt es laut Vatikanangaben allein zwei Millionen Kinder. Verschiedene Dörfer könnten nicht mit Hilfsgütern versorgt werden, da sie völlig von der Außenwelt abgeschnitten seien. Laut Angaben des Caritas-Direktors in Nepal bräuchte man Helikopter, um diese Gegenden überhaupt zu erreichen.

(rv 28.04.2015 pr)








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