2015-04-21 10:19:00

Flüchtlingskatastrophe: „Sie ersaufen elendig“


Angesichts der jüngsten Flüchtlingskatastrophe auf dem Mittelmeer mit hunderten von Toten drängt der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki die Verantwortungsträger in Europa zu „pragmatischer und schneller Hilfe“: „Tag für Tag, Woche für Woche sterben Hunderte, vermutlich Tausende. Sie ersaufen elendig. Nicht irgendwo weit weg, sondern im noch winterkalten Wasser des Mittelmeers. Also eigentlich direkt vor unserer europäischen Haustür. Die Welt schaut einfach nur zu – Europa schaut weg. Europa aber sind wir – Sie und ich – jeder Einzelne. Wir dürfen nicht mehr wegsehen, wir dürfen nicht länger tatenlos zusehen. (…) Wir können Elend und Tod endlich stoppen, wenn wir unser europäisches Haus und unser menschliches Herz nicht länger verschließen“, so der Bischof in einer Videobotschaft.

Woelki forderte Nichtregierungsorganisationen, Hilfswerke, Reedereien und „jeden, der hier helfen kann“ zur Lebensrettung auf dem Mittelmeer auf. Auch die deutsche Marine könne doch hier tätig werden. Darüber hinaus müsse man auch an Langzeithilfe denken, so Woelki: „Ende mit Korruption in Afrika, Schaffung demokratischer Strukturen, Bildung und Ausbildung für alle, so dass Wohlstand in Afrika wachsen kann und junge Leute ein Perspektive haben. Und die Bereitschaft hier bei uns, unseren Wohlstand in Frage zu stellen und ihn mit anderen zu teilen. Was wir selber als Kirche dabei tun können, werden wir tun. Jetzt aber geht es um die dringend notwendige Soforthilfe! Nicht länger dürfen Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken – rette sie, wer kann!“

(domradio 21.04.2015 pr)








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