2015-04-19 15:41:00

Irak: Weitere 90.000 Iraker auf der Flucht vor Islamisten


Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) hat mit ihrem Vormarsch in der irakischen Provinz Anbar erneut mehr als 90.000 Menschen in die Flucht getrieben. In der vergangenen Woche seien allein aus der Provinzhauptstadt Ramadi Tausende Familien geflohen, teilte die UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe, Lise Grande, am Sonntag in Bagdad mit. Die Zivilisten suchten unter anderem in den zentralirakischen Städten Khalidiya, Falludscha und Bagdad Schutz. Viele seien zu Fuß unterwegs.

Vorrang habe jetzt die Versorgung der Fliehenden mit Lebensmitteln, Wasser und Unterkünften, sagte Grande. Allerdings sei die humanitäre Hilfe im Irak „schwer unterfinanziert“. Ohne weitere Mittel müssten in den kommenden Wochen und Monaten 60 Prozent der Hilfsprogramme gekürzt oder eingestellt werden. Dies werde „katastrophale“ Folgen für die Vertriebenen haben, so die UN-Koordinatorin.

Nach UN-Angaben wurden seit Januar 2014 mindestens 2,7 Millionen Menschen im Irak vertrieben, unter ihnen 400.000 aus der westlichen Provinz Anbar. Die Irak-Krise ist nach Darstellung der Vereinten Nationen „eine der komplexesten humanitären Notlagen der Welt“.

(kna 19.04.2015 mc)








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