2015-04-17 12:34:00

Nuntius in Syrien: „Zahl der neuen Waffen nimmt zu“


Der Vatikanvertreter in Damaskus hat die neue Entwicklung im Bürgerkrieg in Syrien kritisiert: Der Konflikt werde immer mehr zu einem „Versuchslabor für neue Waffen“, so Nuntius Mario Zenari im Gespräch mit Radio Vatikan. Er bezieht sich auf einen Hilfsappell des Rates der Kirchenführer Aleppos, der diese Zunahme der Waffen anprangert.

„Leider gibt es in diesen Tagen nach den Osterfeierlichkeiten einige Gebiete – und vor allem einige Stadtquartiere in Aleppo –, die mit neuartigen Raketen beschossen wurden. Es handelt sich um Geschosse, die die Menschen hier bisher noch nie gesehen und erlebt haben. Es sind sehr starke Explosionen feststellbar. Auch mehrere Kathedralen wurden dabei beschädigt: Das gilt für jene der Maroniten, der Melkiten und der Armenier. Wir wissen nicht, weshalb vor allem christliche Einrichtungen gezielt angegriffen werden. In den vergangenen Tagen sind etwa 700 christliche Familie aus Aleppo geflohen.“

Neben den „neuen Waffen“ seien auch „neue Kämpfer“ in der Stadt gesichtet worden, fügt Erzbischof Zenari an. Syrien werde immer mehr zu einem „Versuchslabor“ der Kriegstreiber. Es gebe derzeit keine Hinweise darauf, dass der Bürgerkrieg demnächst oder auch mittelfristig beendet werden könne - im Gegenteil, so Zenari, es sehe so aus, als ob alles noch schlimmer werde.

„Wenn wir auf die vergangenen vier Jahre zurückblicken, dann merken wir, dass alle Prognosen bisher falsch waren. Niemand weiß, wie sich der Krieg hier entwickelt und wie es weitergehen wird. Das führt zu noch mehr Ängsten und Panik.“

Man spreche bereits von 220.000 Kriegsopfern in Syrien, doch hinter diesen Zahlen dürfe man nicht die einzelnen Menschen vergessen: Unter den vielen Toten sind seien auch zahlreiche Kinder, Jugendliche, Mütter usw.

(rv 17.04.2015 mg)








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