2015-04-17 17:38:00

Kirchenstatistik 2013: Mehr Diakone, weniger Priester


Die meisten katholischen Priester pro Gläubige gibt es immer noch in Europa. Das geht aus der jährlichen Kirchenstatistik hervor, die der Heilige Stuhl an diesem Donnerstag veröffentlichte. Demzufolge sind mehr als 44 Prozent aller Priester auf dem alten Kontinent präsent, auf dem umgekehrt nur noch 23 Prozent der Katholiken leben. Der umgekehrte Effekt zeigt sich in Amerika. Dort leben heute fast die Hälfte aller Gläubigen, aber nicht einmal 30 Prozent der Priester. Ähnlich das Bild in Afrika: dort leben 16 Prozent der Katholiken, aber nur 10 Prozent der Priester. Etwas ausgeglichener präsentieren sich die Verhältnisse in Asien, wo auf rund 11 Prozent Katholiken immerhin fast 15 Prozent der Priester kommen. Insgesamt weist das Statistische Jahrbuch der Kirche für 2013, das Jahr der Erhebungen, gut 415.000 katholische Priester aus, Welt- und Ordensgeistliche zusammengenommen.

Ein bemerkenswerter Trend betrifft die Figur des Ständigen Diakons. Auf allen Kontinenten steigt die Zahl dieser geweihten, aber verheirateten Amtsträger kontinuierlich. In den vergangenen acht Jahren (von 2005 bis 2013) verzeichnete die katholische Kirche um 29 Prozent mehr Ständige Diakone, in Europa sogar um 30 Prozent mehr. In allen Bistümern der Weltkirche zusammen wirken heute 43.000 Ständige Diakone – mit sehr starkem Gewicht der Ortskirchen in Europa und Amerika, die zusammen fast 98 Prozent der Ständigen Diakone auf sich vereinen.

 

Priesterberufungen fast überall rückläufig

Priesterberufungen sind auf allen Kontinenten außer in Afrika rückläufig. Der Vatikan verortet hier eine Trendwende im Jahr 2011. Davor wuchs die Zahl der Seminaristen Jahr für Jahr. Von 2011 auf 2013 – dem Jahr des Amtsverzichtes von Papst Benedikt - wurde ein Rückgang von 2 Prozent registriert, in Nordamerika um 5,2 Prozent, in Europa um 3,6 Prozent. Besonders dramatisch ist das Ausbleiben vieler Seminaristen in Südamerika: minus 7 Prozent mit Spitzen in Chile und Peru, wo der Einbruch in zwei Jahren bei mehr als 11 Prozent liegt. Zum Vergleich: In Deutschland verzeichnete die katholische Kirche in den Jahren von 2011 bis 2013 ein Minus von  7,7 Prozent, in Österreich ein Minus von 10,9 Prozent bei den Seminaristen. Nur Afrika registrierter im genannten Zeitraum um 1,5 Prozent mehr neue Priesteramtskandidaten. Und, durchaus überraschend, in Belgien: dort traten von 2011 auf 2013 um 7,5 Prozent mehr junge Männer ins Priesterseminar ein.

Die Zahl der getauften Katholiken ist von 2005 bis 2013 um 12 Prozent gewachsen und lag zuletzt bei 1.254 Millionen. Das ist auch bezogen auf die gesamte Weltbevölkerung ein leichtes Plus. Die katholischen Gläubigen machen heute 17,7 Prozent aller Menschen aus, 2005 waren es noch 17,3 Prozent.

 

(rv 16.04.2015 gs)








All the contents on this site are copyrighted ©.