Türkei: Angst vor Repressalien

Angst vor bürokratischen Repressalien gegenüber Priestern in der Türkei hat der Leiter des Dominikaner-Zentrums für interreligiösen Dialog in Istanbul, Pater Claudio Monge. Nach der Verstimmung der türkischen Führung über die Genozid-Äußerung von Papst Franziskus fürchtet der Italiener nun noch mehr bürokratische Hürden für Geistliche, etwa bei der Erneuerung ihrer Aufenthaltserlaubnis. Monge, der auch Konsultor im Päpstlichen Rat für Interreligiösen Dialog ist, äußerte sich in einem Interview mit Adnkronos. Die Reaktion der Türkei nach den Papstworten vom vergangenen Sonntag bezeichnete der Geistliche als „sehr hart“. Das Thema sei in der türkischen Presse allerdings schon wieder in den Hintergrund gerückt.

Der Papst hatte die Verfolgung der Armenier im Osmanischen Reich am Sonntag in einer Gedenkmesse (mit einem Zitat von Johannes Paul II.) als „ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet und zugleich zu einem Weg der Versöhnung zwischen dem armenischen und türkischen Volk aufgerufen.

(adnkronos 15.04.2015 pr)