2015-04-15 14:30:00

Jemen: Humanitäre Krise


Der Konflikt im Jemen hat Millionen von Menschen in eine schwere humanitäre Krise gestürzt. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, FAO, spricht von fast elf Millionen Menschen, die unter schwerer Nahrungsunsicherheit leiden: Märkte und Handel in fast allen wichtigen Städten des Landes seien stark eingeschränkt, die Lebensmittelpreise gingen in die Höhe, Aussaat und Ernten seien behindert, schreibt die Organisation in einem Statement von diesem Mittwoch.

Radio Vatikan sprach mit Bischof Paul Hinder, dem Apostolischen Vikar von Südarabien, über die Lage der Christen in der Region. Auch sie geraten derzeit in die Mühlen des Konfliktes, so der Bischof über die Lage in der Stadt Sana. Die dortige katholische Gemeinde ist einem normalen Wohnhaus untergebracht, das kaum als Kirche erkennbar ist: „Aktuell gibt es nur noch sehr, sehr wenige Christen vor Ort, die meisten davon sind Ausländer. Ihnen wurde gesagt, das Land zu verlassen, und die meisten haben das auch getan. Die Frage ist nicht, ob die Christen im Jemen sicher sind, sondern was mit den Menschen insgesamt dort passiert: Anzeichen dafür, dass es im Jemen gegen die Christen geht, gibt es nicht, doch im Kontext des Krieges wurden alle Ausländer, die meisten davon sind hier Inder, dazu aufgefordert, das Land zu verlassen.“

Der UNO-Sicherheitsrat hat ein Waffenembargo gegen die Huthi-Rebellen im Jemen verhängt und die Konfliktparteien aufgefordert, Friedensgespräche wieder aufzunehmen. Wie gut stehen die Chancen auf Umsetzung? Bischof Hinder ist skeptisch: „Man könnte das durchsetzen. Aber ich habe einige Zweifel daran, denn es scheint so, dass Saudi-Arabien mit seinen Verbündeten nicht bereit dazu ist. Es hängt vom politischen Willen dieser Menschen ab, ob eine solche ,Pause‘ ermöglicht werden kann…“

(rv 15.04.2015 pr)








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