2015-04-08 12:07:00

Papst-Messe für Armenier: Es geht um einen „Kirchenlehrer“


Am Weißen Sonntag feiert Papst Franziskus eine Heilige Messe für die armenischen Gläubigen. Offizieller Anlass ist die Verleihung des Titels „Kirchenlehrer“ an den heiligen Gregor von Narek. Zugleich dürfte es aber auch um den Genozid an den Armeniern gehen, der sich am 24. April zum 100. Mal jährt. P. Max Cappabianca mit weiteren Details:

Zwar ist die Erhebung des heiligen Narek, eines Mönchs, Schriftstellers und Mystikers des 10. Jahrhundert, Höhepunkt der Feier, dennoch wird Franziskus sicher auch an den Völkermord an die Armenier erinnern, dem 1915-1918 Hunderttausende christliche Armenier zum Opfer fielen. Bis heute ist der Genozid im damaligen Osmanischen Reich umstritten. Die Türken sprechen von maximal 300.000 Opfern; den Armeniern zufolge sollen es bis zu 1,7 Millionen gewesen sein. Im Juni 2013 hatte Papst Franziskus vom ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts gesprochen, was für Verstimmungen gesorgt hatte. Meldungen, nach denen der Vatikan aus Rücksicht auf die Türkei einen Papstbesuch in Armenien abgesagt habe, sind aber nicht bestätigt. Die Türkei lehnt die Einstufung der Verbrechen als Völkermord ab und wirft Armenien vor, den Jahrestag für eine Kampagne zur internationalen Anerkennung des Genozids nutzen zu wollen.

Bei der Messe, die von dem armenisch-katholischen Patriarch Nerses Bedros XIX. Tarmouni konzelebriert wird, werden zwei weitere Würdenträger der nicht mit Rom unierten armenisch-apostolischen Kirche erwartet: Katholikos-Patriarch Karekin II., der in Armenien residiert, sowie Aram I., der seinen Amtssitz im Libanon hat.

Übrigens: Wir übertragen den Gottesdienst am Sonntag, 12. April, live und mit deutschem Kommentar und zwar ab 8.55 Uhr

(rv/kap 08.04.2015 mc)








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